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Nutznießer - Wem nützt die Landschaft in Tüten?

 

 
 
 
 
 
 
     

Gips ist für eine Reihe von Produkten - jedenfalls nach dem aktuellen Stand der Technik - schlecht verzichtbar. Dies gilt z.B. dort, wo Gips als Abbinderegler eingesetzt wird. Bei diesen Produkten ist er höchstens teilweise durch Kalk substituierbar. Jedoch sind z.B. Gipsplatten oder Gipsfaserplatten vollständig durch andere Stoffe wie Stroh-, Holz-, oder Schilf-Bauplatten ersetzbar. Das macht in der BRD immerhin schon ca. 20 % des Gipsverbrauches aus.

Alle anderen Produkte, wie Zement, Putze und Estriche können zum größten Teil statt Gips auch Kalk nutzen. Für Spezialgipse und als Abbinderegler kann und sollte aber der Naturgips durch REA-Gips (Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen) ersetzt werden.

Es gibt also keinen Grund, für irgendeinen Baustoff Naturgips einzusetzen. Wenn Gips nötig ist, kann REA-Gips, für Sspezialögipse auch der sehr reine Milch- oder Zitronensäure-Gips genommen werden. Die Mengen in der BRD reichen dazu aus.

Warum gibt es dennoch die "Karstlandschaft in Tüten"?

Nutznießer des Naturgipsabbaues sind letztlich nur die Chefetagen und Lobby-Verbände der Gipsfirmen und eventuell deren Aktionäre. Die Arbeitsplätze würden nämlich genauso durch Verarbeitung von REA-Gips oder sogar völlig anderer Ersatzstoffe, wie z.B. Holz, Stroh, etc. erhalten bleiben.

Der Naturgipseinsatz erwirtschaftet den Gipsfirmen aber höhere Gewinne als die REA-Verarbeitung, weil Naturgipsflächen und -mengen bereits nach erteilter Abbaugenehmigung als Firmenkapital gelten ohne dass auch nur ein Spaten voll Gips abgebaut wurde. Dies gibt den Firmen hohe Kreditwürdigkeit bei Banken und es geht in die Aktionärsberichte mit ein. REA-Gipse hingegen müssen sofort per Bahn, Schiff oder LKW von den Kraftwerken, in denen sie anfallen zum Verarbeitungsbetrieb transportiert werden, da sonst hohe Depot-Gebühren anfallen. Somit müssen die Gipsfirmen sofart zahlen, wenn sie REA-Gips abnehmen.

Gipsprodukte gehören zu den billigsten Baustoffen und werden zusätzlich wegen der raschen Einbauzeiten gerne für kostengünstigen Innenausbau genutzt. Wer sich in Heimwerkermärktem umsieht, weiß, dass z.B. Gipskartonplatten seit 10 Jahren zum Billigstpreisen von 1,75 Euro pro Quadratmeter erhältlich sind. Bereits Gipsfaserplatten kosten gut das dreifache. Dennoch sind durch Kartellabsprachen im Gipsplatten- und Zementbereich die Preise über Jahrzehnte künstlich hochgehalten worden und viele Bauherren und -firmen um enorme Summen betrogen worden, so Aussagen offizieller Stellen zu den Kartellabsprachen.

 
 
 
 
 
 
 
     

 

                 
 
 
 


Text: KNU / Naturfreunde Niedersachsen / Stephan Röhl


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