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Naturgips-Alternativen
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Wie bei kaum einem anderen mineralischen Rohstoff lässt sich Naturgips problemlos durch vielfältige andere Stoffe ersetzen. 1. Ersatz von Naturgips durch synthetische Gipse In Deutschland fallen die größten Mengen synthetischer Gipse durch die Rauchgasentschwefelung von Großfeuerungsanlagen (z.B. Kraftwerke) an. In Westdeutschland fallen seit der gesetzlich verordneten Entschwefelung von Rauchgasen (Großfeuerungs-Aanlagen-Verordnung) recht konstant 3,3 Millionen Tonnen REA-Gips pro Jahr an. Durch die Wende kamen seit 1989 zusätzlich steigende Mengen an REA-Gips aus den mit Filteranlagen nachgerüsteten ostdeutschen Kohlekraftwerken hinzu: 1999 waren dies 4,0 Millionen Tonnen, 2002 4,3 Millionen Tonnen, 2003 4,5 Millionen Tonnen. Damit macht das deutsche REA - Gips - Aufkommen 2003 über 7,5 Millionen Tonnen aus. Mengen aus kleineren Kraftwerken sind in diesen Zahlen noch nicht enthalten. Auch in den osteuropäischen Ländern wie Polen und Tschechien ist mit einem zunehmenden Anfall an REA-Gipsen durch Rauchgasentschwefelung insbesondere bei den EU-Beitittsländern zu rechnen. Die Abnahme von REA-Gips der deutschen Kraftwerke erfolgt trotz seiner Schadstoffarmut und hohen Reinheit nicht vollständig. Wegen der teuren Deponie-Kosten verschenken daher aktuell die VEAG-Kraftwerke ihre REA-Gipse frei ab Werk. Weltweit fallen die größten Mengen von synthetischen Gipsen (über 100 Millionen Tonnen pro Jahr) durch die Herstellung von Phosphat-Düngemitteln an. Hierbei sollte jedoch auf moderne Produktionsverfahren geachtet werden, bei denen die je nach Phhosphatausgangsgestein bestehenden radioaktiven Beimengungen vorab abgeschieden werden. Die BRD müsste solche Phospho-Gipse mittlerweile importieren, da sie ihre Phosphat-Düngemittelherstellung seit Beginn der 90er Jahre ins Lohnkosten-billigere Ausland verlegt hat. Weitere aber nur kleine Mengen an synthetischen Gipsen (unter 100000 t pro Jahr) fallen in der BRD z.B. bei der Herstellung von Fluss-, Milch- oder Zitronensäure an. Diese Gipse werden wegen ihrer hohen Reinheit schon heute vollständig verwertet.
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REA-Gipshalde am Braunkohlekraftwerk Lippendorf |
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2. Ersatz von Gips durch andere mineralische Rohstoffe Gips kann im Produktbereich Bauplatten, Putze, Estriche und Zement durch Kalk ersetzt werden. Kalk kommt europaweit und auch deutschlandweit wesentlich häufiger vor als Naturgips. Aber wie für alle mineralischen Rohstoffe gilt auch hier: begrenzt landschaftsschonend kann nur ein untertägiger Abbau sein (da auch beim untertägigen Abbau Umweltbelastungen durch Zufahrten, LKW-Verkehr und Staub entstehen). Empfehlenswerter sind daher die folgenden Alternativen: |
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3. Ersatz von Gips durch nachwachsende Rohstoffe Große Mengen des Naturgipses werden in Bauplatten verwendet (ca. 25-35 Prozent der deutschen Produktion). Diese Naturgips-Mengen können komplett durch den Einsatz von Stroh-, Papier-, oder Holz-Bauplatten eingespart werden. Wichtig ist aber, dass der Kunde diese Alternativen auch bei seinem Baustoffhändler nachfragt. Bauplatten aus nachwachsenden Rohstoffen sind zwar teuerer als Gipsplatten, aber nicht nur ökologisch verträglicher, sondern auch robuster (biegbar, verschraubbar, nagelbar). In Gipsbauplatten hingegen hält zusätzliche technische Hilfsmittel kein Bücherregal!
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Gipsbauplatten-Bruch kann recycelt werden |
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4. Recycling von Gipsprodukten Recycling von Gipsprodukten ist prinzipiell bei Gipsbauplatten möglich. Bei jedem Hausbau und bei jeder Renovierung fallen größere Mengen an "Verschnitt" an, die in der Regel im Müllcontainer landen. Aktuell wird dieser Verschnitt kaum gesammelt, um ihn zu recyceln. Das Umweltbundesamt hat eine Studie erstellt, in der das gesamte Recycling-Potenzial der Bundesrepublik Deutschland auf 2 Millionen Tonnen Gips pro Jahr geschätzt wird, wenn möglichst umfangreich Gips - "Abfälle" gesammelt werden. |
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