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Gefährdung durch Raubbau

 

 
 
 
 Gipssteinbruch Trogstein,
Firma Börgardts-BPB Formula
 
Gipssteinbruch Trogstein, Firma Börgardts-BPB Formula  
 
 
 
 
 
 
     

 

Gips wird zur Zeit in einem Umfang von ca. 7-8 Millionen Tonnen pro Jahr in Deutschland in Bauplatten, Zement, Putze und Estriche, in geringen Mengen auch zu Spezialgipsen verarbeitet. Die international operierenden Unternehmen verkaufen den Naturgips aus Deutschland in alle Welt.

 

 
 
 
 
Steinbruch
Hohe Schleife,
Firma Heidelberger Zement




Steinbruch Kohnstein
der Pleite gegangenene
Firma Wildgruber
-
2003 z.T. von Knauf aufgekauft
 

Steinbruch Hohe Schleife, Firma Heidelberger Zement

 

Steinbruch Kohnstein, Firma Wildgruber

 

Unwiederbringliche Naturzerstörung

Während in Süddeutschland und an der Weser auch untertägiger Gipsabbau betrieben wird, findet im Südharz ausschließlich obertägiger Gipsabbau statt. Dabei werden die Karsterscheinungen großflächig unwiederbringlich zerstört und die charakteristische Flora und Fauna ausgelöscht.

In Niedersachsen wurden bis heute bereits über 50 Prozent dieser einmaligen Landschaft durch Gipsabbau vernichtet. Die Gipsindustrie fordert sogar den Abbau in ausgewiesenen Schutzgebieten (zum Beispiel im Naturschutzgebiet Lichtenstein), die bisher nur knapp 30 Prozent der Gipsgebiete Niedersachsens schützen.

 
 
 
 
 
     

 

Sämtliche abbautechnischen Eingriffe sind ökologisch nicht ausgleichbar: Eine Gipskarstlandschaft lässt sich - entgegen den Behauptungen der Gipsindustrie - nicht durch "Renaturierungsmaßnahmen" wiederherstellen.

Um den Preis kurzfristiger Arbeitsplätze wird nicht nur ein einmaliges Naturerbe, sondern auch langfristige Entwicklungsperspektiven und Arbeitsplätze für die Region - zum Beispiel im Tourismus - geopfert.

Das Tragische ist: diejenigen Flächen, die für die Gipsindustrie die interessantesten sind, sind praktisch deckungsgleich mit den ökologisch sensibelsten und landschaftsästhetisch beeindruckendsten Bereichen. Denn nur dort, wo der Gips direkt an der Oberfläche vorkommt ist er im obertägigen Abbau kostengünstig zu gewinnen, aber gerade hier sind auch die vielfältigsten Karstformen und Lebensgemeinschaften ausgebildet.

Der Naturgips-Abbau ist unnötig

Naturgips lässt sich in allen Anwendungsbereichen durch synthetische Gipse (z.B. REA-Gips) oder Gipse aus untertägigem Abbau (Muschelkalkgebiete) ersetzen. Allein der REA-Gips fällt jährlich in Mengen von mehr als 7 Millionen Tonnen in Deutschland an - mit steigender Tendenz.

Zudem gibt es ein hohes noch ungenutztes Einsparpotential für Gipsprodukte (z.B. Strohpressplatten, Holzplatten, etc. anstatt Gipsbauplatten). Die meisten handelsüblichen Naturgipsprodukte gibt es auch aus synthetischem Gips.

Da sich die Gipsfirmen bisher erfolgreich gegen eine Kennzeichnung (Blauer Engel für REA-Gipsprodukte - dort "Recyclinggips" genannt) gewehrt haben, lassen sich die REA-Produkte nur durch gezieltes Nachfragen im Baumarkt herausfinden. Zudem kann man auch grundsätzlich gipsfreie Produkte einsetzen.

Nur wenn der Verbraucher auf den Kauf von Naturgipsprodukten verzichtet, kann die Gipsindustrie dazu bewegt werden, mit dieser unnötigen Naturzerstörung aufzuhören!

 

 
 
 
 
 Steinbruch Kranichstein,
Firma Börgardts-BPB Formula
     

 

  Steinbruch Kranichstein, Firma Börgardts-BPB Formula        
 
 
 
 
 
 
     

 

                 
 
 
 


Text: KNU / Naturfreunde Niedersachsen / Stephan Röhl    -    Fotos:  © Stephan Röhl


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