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Das Schutzgebiet Ranquas wird getragen von dem ökologischen Bildungsverein Horizons Séranne, der zu diesem Zweck auf Anregung von Jugendlichen aus der Gegend gegründet worden ist. Sein erklärtes Ziel geht aus den französischen Statuten hervor:
Cette association a pour objet: La protection et promotion du patrimoine naturel et culturel de la Région,
à travers la gestion écologique et l'entretien de biotopes sur un terrain sur le Causse, l'organisation de chantiers internationaux, visites et stages sur ce terrain; l'organisation de séminaires de protection de l'environnement, de découverte culturelle et historique, ainsi que d'activités de créativité. Dans ce cadre, elle veut favoriser les échanges de connaissances et d'intérêts de la jeunesse au niveau international.
Übersetzt heißt das:
Dieser Verein hat zum Ziel: Schutz und Bewusstmachung wie Verbreitung des kulturellen Reichtums und Naturerbes der Region, über das ökologische Management und Biotopschutzmaßnahmen eines Gebietes auf den Kalkhochflächen, die Organisation von internationalen Baustellen, Führungen und Seminaren in diesem Schutzgebiet; weiterhin die Arbeit über ihren kulturellen und historischen Kontext, sowie die Organisation von kreativen Aktivitäten. In diesem Rahmen will er den Austausch von Kenntnissen und Interessen der Jugendlichen auf internationaler Ebene fördern.
Das Programm von Horizons Séranne setzt an den Schwierigkeiten des Schutzgebietes Ranquas an:
- Bei den Arbeitseinsätzen fanden sich viele europäische Jugendlichen, aber nur vereinzelt Jugendliche aus dem direkten Umfeld. Das Interesse, Jugendliche aus der Umgebung einzubeziehen, ist vital. Die wenigen, die sich seit geraumer Zeit für das Gebiet begeistert hatten, sahen die Notwendigkeit, eine eigene Struktur zu gründen, die hier ihren Schwerpunkt setzt. Die ältere Generation, als "Jagdgeneration", die zum Teil noch über die Jagd ihr Überleben organisiert hatte, tut sich schon schwer mit dem Jagdverbot in der Reserve. Annäherungen bei den "Alten"gibt es über die Schafzucht und damit verbunden konkreten Erfahrungsaustausch mit andern Schäfern und Viehzüchtern.
Nichtsdestoweniger soll das Ranquas in der Zukunft leben, daher ist es unerlässlich, vor allen Dingen die Zukünftigen anzusprechen und zu mobilisieren.
- Der interkulturelle Ansatz des Vereines ermöglicht eine ständige Reflexion über die Animositäten, die gerade der internationale oder zu mindestens europäischen Charakter des Schutzgebietes bei der lokalen Bevölkerung hervorruft. Die Widerstände sind in etwa zu vergleichen mit denen gegen den Nationalpark der Cévennes, der als von Paris aufoktroyiert, auf heftige Ablehnung stieß und noch stößt. Die umweltpädagogische Dimension des Projekts "Ranquas" wiederum "riecht" nach Tourismus, assoziiert werden ausländische Großtourismusprojekte, die die Gegend verschandeln und wenig ökonomischen Nutzen für die einheimische Bevölkerung bringen. Diese nicht unberechtigten Bedenken - Projekte dieser Art existieren - können nicht einfach mit rationalen Erklärungen über die Notwendigkeit des länderübergreifenden Umweltschutzes aus der Welt geschafft werden, zumal sie nur einen Punkt darstellen, in einem Bündel von Ängsten gegen Deutsche, Fremde, Jagdgegner usw.
Seit einem Jahr verfügt der Verein über eine jugendliche Festangestellte, die über Ausbildungen im interkulturellen Bereich verfügt und weiter betreibt. Sie arbeitet an Programmen, wo die hiesigen Jugendlichen in Treffen mit Ausländern ihre von den Eltern zum Teil übernommenen Vorurteile abarbeiten können und ihrer natürlichen Neugierde freien Lauf lassen können. Dies ist im Prinzip die Weiterführung der bis jetzt recht positiven Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die seit Jahren in enger Zusammenarbeit mit andern umwelterzieherischen Vereinen betrieben worden ist: Lokale Kindergruppen im Lager auf dem Ranquas, Führungen für Schüler, Betreuung von Schulreferaten über das Ranquas etc. Über die Begeisterung der Kinder und Schüler wurden auch die Eltern zugänglicher. Nur bislang waren diese Aktivitäten abgestimmt auf die Bedürfnisse und Fragestellungen der lokalen und regionalen Kinder und Jugendliche, ohne den Aspekt Austausch und Konfrontation mit dem Andern mit hinein zu nehmen. Von diesem versprechen wir uns auch eine größere Attraktivität für Jugendliche, an die wir über ein rein naturschützerisches Programm nicht herankommen können.
- Zur Erhaltung und Betreuung des Schutzgebietes hatte sich die Zusammenfassung aller an ihr arbeitenden Personen in einer tragfähigen Struktur, die schwerpunktmäßig das Gebiet im Auge hat, als unumgänglich herausgestellt. So wurde z.B. das Ranquas in den ersten Jahren von einer lokalen französischen Naturschutzorganisation mitgetragen (der AVEN - Association Viganaise Environment Nature), die sich mit ihrem Protest gegen ein Straßenbauprojekt bei den Behörden der Region in die Nesseln gesetzt hat, was natürlich Auswirkungen auf die Ablehnung des 1. Antrags zur freiwilligen Naturschutzreserve führte.
Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wird damit nicht in Frage gestellt, ganz im Gegenteil bietet die eigene Organisationsform effizientere Möglichkeiten. Dies gilt auch für sporadische Aktivitäten auf dem Ranquas im Rahmen von andern umweltpädagogischen Vereinen, die das Terrain nutzen. Jetzt können wir besser nachhaken, weitere Aktivitäten vorschlagen, zielgerichteter arbeiten.
Spenden von Deutschland aus für das Naturschutzpojekt Ranquas übermitteln Sie uns am besten über unseren deutschen Spendenverwalter beim BUND Hessen.
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