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GEO-Tag der Artenvielfalt 2005    

S O N D E R S E I T E


GEO-Tag der Artenvielfalt 2005

Artenvielfalt auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Osterode im Südharzer Gipskarst - GEO-Tag am 11.6.2005
 

 
 
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Was ist ein GEO-Tag?
 
Programm 2005 des
GEO-Tags im Gipskarst

 
Artenpirsch
im Gipskarst


Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz
 
Ergebnisse:
Artenvielfalt auf Gips

 
Artenvielfalt durch Gipsabbau in Gefahr
 
   

 

Auf dieser Seite finden Sie Berichte vom GEO-Tag 2005 im Gipskarst

Die Artenliste steht im Download-Bereich zur Verfügung

Viel mehr Fotos sind noch im Galerie-Teil zu sehen unter Galerie > Kreuzstiege und Blossenberg

Allgemeine Informationen zum GEO-Tag finden Sie bei GEO unter: www.geo.de

Berichte vom GEO-Tag 2003 im Gipskarst am Röseberg bei Walkenried gibt es per Klick hier ...

 

 
 
 
 

 
 
 
 
             
 
 
 
 
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im Gipskarst


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Artenvielfalt auf Gips

 
Artenvielfalt durch Gipsabbau in Gefahr
 
 
 
   

 

Was ist ein GEO-Tag?

Einmal im Jahr lädt das Magazin GEO zur Expedition in die heimische Natur. Für die Teilnehmer gilt es, innerhalb von 24 Stunden (oder in der Woche davor oder danach) in einem begrenzten Gebiet möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tiere zu entdecken. Ziel des "GEO-Tags der Artenvielfalt" ist eine Bestandsaufnahme unserer unmittelbaren Umwelt: Was wächst und gedeiht eigentlich in hiesigen Breiten?
Dabei zählt nicht der Rekord. Vielmehr geht es darum, Bewusstsein zu wecken für die Biodiversität vor unserer Haustür. Denn: Nur was wir kennen und verstehen, werden wir auch achten und schützen.

Die Bewegung Der "GEO-Tag der Artenvielfalt" fand erstmals 1999 statt. Er hat sich mittlerweile zur größten Feldforschungsaktion in Mitteleuropa entwickelt. Über 10000 Personen haben im Jahr 2004 mitgewirkt, darunter zahlreiche renommierte Zoologen und Botaniker. Doch nicht nur ausgewiesenes Expertenwissen ist gefragt: Interessierte Laien aller Altersklassen sind eingeladen, sich an dem "GEO-Tag der Artenvielfalt" zu beteiligen.

 

 
 
 
Öffentliche Führung  am GEO-Tag auf zur Artenvielfalt
auf dem Standort- übungsplatz
 
führung am GeoTag  
 
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Programm 2005 des
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Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz
 
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Artenvielfalt durch Gipsabbau in Gefahr
 
 
 

 
 
   

 

Programm 2005 des GEO-Tags im Gipskarst

Die Gesellschaft zur Förderung des Biosphärenreservates (GFB) lud zusammen mit dem NABU Osterode im Rahmen des Wanderprogramms am Samstag, 11. Juni 2005 zum GEO-Tag auf dem im gerade stillgelegten Standortübungsplatz Osterode.

Treffpunkt waren die Schießstände am Ende der ehemaligen Panzerfahrstrasse (Klingenhagener Weg südlich der ehemaligen Rommelkaserne, Osterode am Harz, Niedersachsen)

14.00-17:00 Uhr:  Öffentliche Führung für Jedermann
Seltene Tier- und Pflanzenarten von Offenland und Wald am Standortübungsplatz; die Ergebnisse der Expertenkartierung werden zum Teil bereits vorgestellt. Leitung: Ursula Schäfer (Biologin, GFB).

10:00-17:00 Uhr:  Expertenkartierung
Erforschung der Arten der Trockenrasen, Wiesen, Feuchtgebiete, Wälder und Gebüsche von Blossenberg & Kreuzstiege durch Fachleute der Botanik und Zoologie.
Außerdem: Ab 20 Uhr fand eine Fledermauskartierung durch Experten aus mehreren Bundesländern statt. Frühmorgens bereits eine Vogelerfassung.

Ab 17:00 Uhr: Gemütlicher Ausklang im Gasthof Sindram (Stadtdorf Ührde westlich des Standortübungsplatz).

 

 
 


 
 

 Experten tagsüber

 
 

 
 
 
   

Auf dem Foto v.l.n.r.:  Experten tagsüber am GEO-Tag - Karl-Heinz Teichler (Mollusken), Günter Grein (Heuschrecken), Hartwig Ehlert (Pilze, Flechten, Moose), Anne Kemmling (Flechten), Hans-Georg Stroh (Pflanzen aller Art), Diemut Klärner (Pflanzen), Stefan Grote (Pflanzen), Walter Wimmer (Mollusken), Ursula Schäfer (Pflanzen, öffentliche Führung)
 

Artenpirsch im Gipskarst

20 Experten für die Pflanzen und einige Artengruppen der Tierwelt gingen in der Gipskarstlandschaft des ehemaligen Standort-
Übungsplatz Osterode auf Artenpirsch. Sie waren von seiner Vielfalt schwer begeistert.
Dabei erwies sich das strukturreiche und vielgestaltige Gelände mit seinen 240 Hektar als ziemlich groß für eine Tageskartierung. Die meisten Waldbereiche und die südöstliche Ecke blieben unerforscht. Schwerpunkte der Untersuchungen waren die teilweise vom Gipsabbau betroffenen Flächen Kreuzstiege und Blossenberg.
 

 
 
 
Fledermausforscher
von links nach rechts:
 
Barbara Bauer,
Stefan Freudenberg,
David Anderson (vorn),
Thomas Steinbüchel, Stephan May,
Manuela Hübner,
Alexander Vollmer (vorn)
   Fledermaus-Experten 
Zur Nachtschicht kamen die Fledermausexperten, die
bei widrigem Wetter ihre Netze spannen mussten.
Vogelbeobachter 
Die Frühschicht besorgten die Vogelbeobachter
Erwin Birtel und Fritz Ahrends vom NABU Osterode.
 
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Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz
 
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Artenvielfalt auf Gips

 
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Flechtenforscherin Anne Kemmling
Sieht nach Brotzeit aus - ist aber eine Sammeldose für Flechtenproben:
Anne Kemmling in den
Flechtenrasen der Kreuzstiege.
Molluskenspezialisten
Mikroskopisch kleine Schnecken finden Walter Wimmer und Karl-Heinz Teichler in den Magerrasen - im Hintergrund das Ostfeld vom Blossenberg.
     
Moossuche durch Hartwig Ehlert
In den Wäldern faszinieren Gipsfelsen voller Moose und Flechten Hartwig Ehlert, der hier nach seltenen Arten sucht.
 Botaniker Hans-Georg Stroh
Hans-Georg Stroh freut sich über das Kleine Mädesüß (Filipendula vulgaris), eine "stark gefährdete" Pflanze, die noch in wenigen Exemplaren im Gipsabbaufeld Kreuzstiege steht.

 

 
 
 
 
Schafbeweidung auf den vom Gipsabbau akut bedrohten Magerrasen des "Blossenberg Ost".
 
 Blossenberg Ost  
 
 

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Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz
 
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Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz

Südlich von Osterode liegen die Weiten der Kreuzstiege und des Blossenberges. Die ausgedehnten Magerrasen dieser Gebiete liegen auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Osterode. Ein Meer von Blüten und Schmetterlingen bietet dem Besucher ab Mai einen einmaligen Landschaftsgenuss. Wassergefüllte Erdfallseen mit seltenen Amphibien, Quellläufe, die in Erdfällen verschwinden, Schlüchtwäldr mit Gipsfelsen und ein Weitblick auf den Harz sind nur einige Beispiel für die Naturwunder, die diese Gebiete aufzuweisen haben.

Die Grenze des am GEO-Tag untersuchten Gebietes entspricht exakt der des ehemaligen Standortübungsplatzes. Allerdings schafften die Artenexperten es zeitmäßig nicht, alle Teile abzusuchen.

Karte Standortübungsplatz

In den 60er Jahren etablierte sich in Osterode die Bundeswehr und blieb bis 2004. Wichtige Teile des Standortübungsplatzes waren auch vorher nur extensiv landwirtschaftlich genutzt und haben nie Kunstdünger gesehen. Die ausgedehnten Wiesen und Magerrasen wurden und werden auch weiterhin mit Schafen beweidet. Zusätzlich werden sie vom Schäfer ab und zu eine Pflegemahd gemäht. Die Schafe sind über Nacht gekoppelt und beweiden auch andere Wiesen der Umgebung.

Durch die Art der Mahd und Beweidung - ähnlich einer historischen Trift-Nutzung konnte sich auf dem Standortübungsplatz auf großer Fläche mesophiles Grünland erhalten. Das sind Wiesen mittleren Nährstoffreichtums, die anderswo meist intensiviert oder aufgeforstet wurden (Düngung, Standweide, Acker oder Holzplantage). Auf ihnen wachsen große Bestände von Rote-Liste-Arten.

Weitere Lebensräume sind:

  • Verschiedene Laubwaldtypen auf Kalk/Dolomit, Gips und Buntsandstein. Besonders gut ausgeprägt sind Schluchtwälder mit seltenen Farnen in den Erdfällen an Blossenberg und Rosenberg.
  • Feuchtgebiete: Quellfluren, kleine Bäche und eine Reihe von aufgelassenen Fischteichen.
  • 3 Turloughs am Blossenberg - das ist ein irischer Begriff für unregelmäßig mit Wasser gefüllte Tümpel in Erdfällen. Sie müssen als europaweit extrem seltener Lebensraum durch FFH-Gebiete prioritär geschützt werden. Zwei der Turloughs weisen Flut- bzw. Seggenrasen auf und sind Habitat von Kamm- und Teichmolch.

 

 
 
 


































Der 240 Hektar große Standortübungsplatz (grüne Linie) ist das
Untersuchungsgebiet.
 
Darin liegen zwei
Gipsabbaufelder (rot), die besonders unter die Lupe genommen wurden
(links: Kreuzstiege, Abbau von Westen begonnen;
rechts darunter: Blossenberg Ostfeld, Abbau geplant).
 
 
 
 

Saum auf Gipsfels mit Turmkraut
(Arabis glabra),
Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea),
Tauben-Skabiose (Scabiosa columb.) und Königskerze (Verbascum spec.)
 
 Magerrasen auf Gips  
 
 
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Untersuchungsgebiet Standortübungsplatz
 
Ergebnisse:
Artenvielfalt auf Gips

 
Artenvielfalt durch Gipsabbau in Gefahr
 







Zwergfledermaus
Zwergfledermaus-
Männchen,
am GEO-Tag beringt.
 
 
 
   

 

Ergebnisse: Artenvielfalt auf Gips

Gesamtzahl der am GEO-Tag auf dem ca. 240 Hektar großen ehemaligen Standortübungsplatz Osterode inklusive der geplanten Gipsabbaubereiche gefunden Arten:   631 

>>>  Die Artenliste steht im Download-Bereich zur Verfügung!  <<<
 

Gefäßpflanzen

378 Gefäßpflanzen-Arten (=Blütenpflanzen und Farne)
Davon: 23 Gefäßpflanzenarten der Roten Liste Niedersachsen (Teilbereich Hügelland), davon 2 stark gefährdet und 17 weitere Arten der Vorwarnstufe (V) der Artenliste Niedersachsen.
Besonderheiten:  In den Magerrasen von Blossenberg und Kreuzstiege: Kleines Mädesüß, Wiesen-Leinblatt bzw. Vermeinkraut, zwei Sonnenröschen-Kleinarten, Turmkraut, sehr große Bestände von Heil-Ziest, Zierlichem Labkraut, Bergklee und Wiesenkümmel.
Im Schluchtwald auf Gips: Hirschzungenfarn, Dorniger Schildfarn und Ruprechtsfarn.
 

Moose

80 Arten - davon 14 der Roten Liste der Moose in Niedersachsen und
6 weitere Arten der Vorwarnstufe (V) der Artenliste Niedersachsen.
Besonderheiten:  Große Vielfalt an Arten der schattigen Kalkfelsen; einige Magerrasen-Arten. In Niedersachsen selten und auf Gipskarst beschränkt: Distichum capillaceum, Leiocolea alpestris, Preissia quadrata.
 

Flechten

38 Flechten-Arten - davon 9 Arten der Roten Liste der Flechten Niedersachsen mit 2 stärker gefährdet Arten.
Besonderheiten:  Die vom Aussterben bedrohte Schwielenflechten-Art Physica aipolia. Bisher aus dem niedersächsischen Gipskarst nicht bekannte Vielfalt von Arten bodensaurer Heiden (Cladonia-Arten - Rentier- und Becherflechten) und offener basenreichen Flächen auf der Kreuzstiege. Große Bestände zweier gefährdeter Schildflechten-Arten.
 

Pilze

29 Pilz- und Schleimpilz-Arten gefunden, davon 1 Art der Roten Liste Niedersachsen. Nur Zufallsfunde - keine systematische Suche. Da die Saison der Mykorrhiza-Arten noch nicht angelaufen ist, fand Hartwig Ehlert nur einige Wiesen- und Totholz-Saprophythen.
Besonderheit:  Wulstiger Lackporling
 

Mollusken (Schnecken)

46 Schnecken-Arten - 8 Arten der Roten Liste Niedersachsen davon 3 stark gefährdet und 1 bundesweit als "vom Aussterben bedroht" eingestufte Art.
Besonderheiten:  Glattes Posthörnchen, Großer Kielschnegel, Gemeine Heideschnecke
 

Heuschrecken

7 Arten, davon 1 Art der Roten Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Heuschrecken, plus 1 weitere Art der Vorwarnstufe.
Besonderheit:  Kurzflügelige Beißschrecke
 

Amphibien

6 Lurch-Arten, davon 2 Arten der Roten Listen 1994 der gefährdeten Amphibien und Reptilien in Niedersachsen und Bremen.
Besonderheiten:  Kammmolch-Bestand,
2 Wochen alte Erdkröten-Kaulquappen in einer Pfütze (normal laichen Erdkröten im März in größeren Teichen - nur ganz wenige späte Laichfunde in Kleinstgewässern sind in Mitteleuropa bekannt geworden)
 

Vögel

43 Vogel-Arten beobachtet, davon 6 Arten der Roten Liste 2002 der in Niedersachsen gefährdeten Brutvogelarten, plus 4 weitere Arten der Vorwarnstufe.
Besonderheiten:  4 Grasmücken-Arten, Baumpieper, Neuntöter
 

Fledermäuse

1 Art gefangen am GEO-Tag, 2 weitere beobachtet.
Besonderheiten:  Aktivität von Zwergfledermäusen, Wasser-
fledermäusen und Großem Abendsegler mit dem Detektor festgestellt.

 

 
 
 
 
Gipsabbau im westlichen Teil der Kreuzstiege,
Juni 2005
 
Vor wenigen Jahren wuchs hier noch ein Magerrasen mit Kleinem Mädesüß
 
Gipstagebau Kreuzstiege  
 
 










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Artenvielfalt durch Gipsabbau in Gefahr

Leider sind auch auf dem Standortübungsplatz Osterode bereits die Bagger der Gipsmultis unterwegs und haben bereits ein tiefes Loch in die wertvollsten Magerrasen - die der Kreuzstiege - geschlagen. Die Firma BPB-Rigips baut hier im "joint-venture" mit Lafarge-Turmgips ein einmaliges Gebiet ab, obwohl die Gipsvorkommen der Kreuzstiege ihrem Werk in Bodenwerder gerade einmal für 1 Jahr Rohstoffe liefern können (1 Jahres-Charge = 300 000 Tonnen entspricht der Gipsmenge im Abbaugebiet Kreuzstiege).

Die ebenfalls sehr wertvollen etwas feuchteren Mager-Wiesen des Blossenberges will BPB-Rigips im "joint-venture" mit Lafarge-Turmgips im Anschluss abbauen. Neben der umfangreichen direkten Zerstörung der Magerwiesen des Blossenberges würden auch die umliegenden Flächen durch Düngung per Staubeintrag beeinträchtigt; so wie man das jetzt schon an der Kreuzstiege beobachten kann.

Der Abbauantrag ist 1998 ohne FFH-Verträglichkeitsprüfung und ohne Zuwegung genehmigt worden. Da dies einen Verstoß gegen die europäischen Naturschutzgesetze darstellt, haben Bezirksregierung Braunschweig und Gewerbeaufsichtsamt Göttingen im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums eine "angebliche" FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt. Dies war aber weder als FFH-Verträglichkeitsprüfung gekennzeichnet, noch von den Inhalten annähernd das, was bei einem solch wertvollen Gebiet nötig gewesen wäre.

Überdies tritt hier der schizophrene Fall auf, dass das Land Niedersachsen Untersuchungen zu einem Gipsabbau durchführt, die eigentlich als Teil eines Abbauantrages von des Gipsfirma durchgeführt werden müssten. Das Land Niedersachsen übernimmt hier also auch finanzielle Belastungen an Stelle der Abbaufirma! Die Verträglichkeitsprüfung kommt überdies zu dem fatalen Fehlschluss, dass die Gefährdung der europäisch besonders geschützten, wassergefüllten Erdfälle (Turloughs) und der darin vorkommenden Kammmolche durch Abgrabung des darüber liegenden Berges durch bloße Wasserstandsmessungen ausgeschlossen werden kann.

Die Belastung der übrig bleibenden Magerrasen-Reste durch Staubeintrag wurde nicht einmal untersucht. Beobachtungen vom GeoTag am begonnenen Abbau am West-Ende der Kreuzstiege lassen Schlimmstes befürchten: Dort ist der ehemalige artenreiche Magerrasen außerhalb des Steinbruchs im FFH-Gebiet von den Stickstoffzeigern Kleb-Labkraut und Brennessel überwachsen!

Der wertvollste und empfindlichste Magerrasen auf der Kreuzstiege mit den bedeutendsten Blütenpflanzen- und Flechtenfunden vom GeoTag liegt nur wenige Meter südlich des fortschreitenden Abbaus und soll später von Südosten her noch durch den Steinbruch am Blossenberg Ost eingekeilt werden.

Die NaturFreunde Niedersachsen habe zusammen mit der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen gegen diese Abbaugenehmigung in einem sehr FFH-würdigen Gebiet Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.

Blossenberg Gipsabbau Ostfeld

 

 
 
Loch im FFH-Gebiet:
 
Geplanter Gipstagebau Blossenberg Ost
 
Diese wunderschöne Landschaft und wertvollen Wiesen und Gebüsche sind akut bedroht!
 
 
 
 
 
 
 
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Text: KNU / GFB / GEO-Website  -  Fotos: © Stefan May & Barabara Bauer (Fledermaus+Fledermausforscher), Philipp Küchler (alle anderen Fotos)

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