AKU auf Touristikmesse

Ausstellung, Infostand und Diavorträge des
Arbeitskreises nördlicher Urwälder (AKU)
verdeutlichten Besuchern der Touristikmesse
"Viva Touristika 2005" in Rostock
die katastrophalen Folgen der kanadischen Forstpolitik

Viva Touristika

Rund 13.000 Reiselustige haben sich am Wochenende 15./16. Januar 2005 auf der Rostocker Urlaubsmesse "Viva Touristika" auf ihre nächsten Ferien einstimmen lassen. Die Messe "Viva Touristika" fand zum fünften Mal statt - mit 115 Ausstellern aus 11 Ländern. Schwerpunktthema war dabei dieses Jahr das "Traumziel" Kanada. Kanada steht bei den Deutschen an zweiter Stelle bei den Zielen für Langzeiturlaub.

Messestand

Die Messeleitung hatte AKU - den Arbeitskreis nördliche Urwälder - über Urgewald als nicht-kommerziellen Aussteller eingeladen und den größten Stand im Kanada-Bereich zur Verfügung gestellt. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit "hinter die Kulissen" zu gucken und zu erfahren, was nicht in den touristischen Werbeprospekten von Kanada steht.

>>> Alle neun Ausstellungstafeln finden sie im Download-Bereich als PDF <<<
 

Kanada gilt für Naturtouristen als das Land endloser Wälder.
Den Besuchern der Touristikmesse wurde Kanadas wahres Gesicht präsentiert:  Die scheinbar endlose Wildnis ist durch den massiven Holzeinschlag bedroht! Interessierte Fernreisende konnten am Infostand und in täglichen Diavorträgen Hintergründe und Folgen der Holznutzung in Kanada erfahren.

Christian Offer von AKU stellte fest: "Die deutsche Öffentlichkeit schaut hinter die Kulissen der schönen Hochglanz-Prospekte. Touristen kommen nicht nach Kanada, um festzustellen, dass sich hinter den schmalen Waldrändern am Ufer der Flüsse und Seen endlose Kahlschläge verbergen. Sie lieben Kanada, weil es dort noch große Gebiete echter Wildnis mit Jahrzehntausende alten Wäldern gibt. Kanada sollte sein einzigartiges Welt-Naturerbe schützen, statt es zu
zerstören". Aussteller und Besucher konnten einen gemeinsamen Appell an die kanadische Regierung unterstützen, der Kanada dazu auffordert, die Kahlschlag-Politik zu beenden und die Rechte der indigenen Völker anzuerkennen.
 

Foto rechts:
 
"Kanadas vergessene Küste" - der Preis geht an Johanna Zoll für die beste Schätzung / Zählung.

Viva Touristika

AKU Messestand

Quiz Gewinn

Quiz Hintergrundinfo

Quiz:  Gewinn

Am Infotisch diente eine für Regenwaldverhältnisse sehr kleine Baumscheibe (43 cm Durchmesser, 3 kg Gewicht) als Quiz:

Wer die engen Jahresringe der Yellow Cedar (=Nootka Scheinzypresse) am besten zählt oder schätzt erhält als Preis das Buch "Kanadas vergessene Küste" über den Great Bear Rainforest.
Der Fotobildband von Ian McAllister im Wert von 25 EUR wurde von Patagonia hierfür gestiftet.

Von den zahlreichen Teilnehmern lag Johanna Zoll aus Rostock mit 244 Jahren am nahesten bei der tatsächlichen Jahresringzahl 246.
Wir gratulieren ihr und wünschen ihr viel Spaß mit dem Buch, das sie per Post erhielt. Weitere 10 Teilnehmer/innen lagen mit 250 Jahren auch ganz gut.

Haida-Schnitzkunst aus Yellow Cedar Holz:

Bill Reids "The Raven And The First Men", dass die Schöpfungslegende der Haida-Indianer abbildet.








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Quiz Gewinn

Quiz Hintergrundinfo

Quiz:  Hintergrundinfo zur Baumscheibe

Art: Yellow Cedar (Chamaecyparis nootkatensis),
auch Cypress oder Alaska Cedar genannt.
Deutscher Name: Nootka- oder Alaska-Scheinzypresse

Verbreitung: Küstenregenwälder in Alaska, British Columbia und Washington - besonders in der Bergstufe.
 
Das Bild zeigt einen Bergregenwaldbestand aus Yellow Cedar (hellgrün) und Mountain Hemlock-Tanne (dunkelgrün) an einem Bergsee nahe Vancouver.

Alter: 246 Jahre. Diese Art wächst sehr langsam. Der älteste bisher bekannte Baum Kanadas wurde 1995 in der Caren Range an der Sunshine Coast gefunden - als Stumpf in einem neuen Kahlschlag! Eine dendrochronologische Untersuchung ergab ein Alter von 1835 Jahren. Möglicherweise gibt es auch über 2000 Jahre alte Bäume: noch unentdeckt oder schon gerodet...

Fundort der Baumscheibe: Kahlschlag im Bergwald des Clayoquot Sound auf Vancouver Island, Sommer 1993

Holz: Das gelbe, feste Holz der Yellow Cedar ist verrottungsfest. Als Bauholz ist es begehrt und besonders in Japan für Tempel und Schreine hochbezahlt. Die Bäume werden daher bevorzugt gerodet und außerhalb der Kahlschläge auch per Helikopter aus den Urwäldern an Steilhängen geholt.

Links: Kahlschlag im Bergwald im Hintergrund und Sekundärwald ohne alte Urwaldbäume davor.   -   Rechts: Die Sunshine Coast nordwestlich Vancouver. Ihn ihren kleinen Urwaldresten auf der Caren Range Berge fanden sich Kanadas älteste Bäume.