Faszinierende Landschaft Ausverkauf des großen Küstenregenwaldes Marodes Lizenzsystem Indianische Landrechte Das Brasilien des Nordens "Klimaschutz" mit der Kettensäge Das Image bröckelt... |
Kettensägen in Britisch Kolumbien wandern nordwärts- Kanada weiterhin auf dem Holzweg -
Anmerkung:
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Die Fjordlandschaften der Midcoast von British Columbia enthalten zwischen steilen Bergen die größten Reste temperaten Regenwalds. Bild: Dean-Channel-Fjord |
Langsam tuckert die "Starlet" den Dean-Channel-Fjord hinauf Richtung Norden. Fünf Stunden lang, vorbei an dicht bewaldeten Hängen, schroffen Felsen und breiten, von Urwald gesäumten Fjorden. Ihr Ziel ist das Skowquiltz-Tal, eines der wenigen unerschlossenen Wassereinzugsgebiete im Großen Küstenregenwald, dem "Great Bear Rainforest" (Regenwald des Großen Bären). NOCH ist kaum erschlossen, noch ziehen die Grizzly- Bären hier ungestört ihres Weges. Doch nach dem Willen der Provinzregierung sollen hier ab 1998 die Kettensägen dröhnen. Bereits kurz nach Bekanntwerden der Einschlagpläne erhoben sich Gegenstimmen: die Nuxalk (sprich: Nuchook) sind eine der sechs indianischen Nationen im Großen Küstenregenwald, die ihre Landrechte nie an die kanadische Regierung abgetreten haben und sich deshalb immer noch als die rechtmäßigen Verwalter dieser Wälder ansehen. Gegen die Einschlagpläne wollen sie sich mit allen gewaltfreien Mitteln wehren. Um Blockaden wie 1993 im 400 km südlich auf Vancouver Island gelegenen Clayoquot Sound zunächst zu vermeiden, errichteten die Nuxalk 1996 gemeinsam mit der Umweltorganisation Forest Action Network (FAN) eine Forschungsstation im Skowquiltz-Tal. Sie soll die Bedeutung des Skowquiltz als kulturelles Zentrum der Nuxalk und Ruhestätte für ihre Ahnen sowie als wichtigen Lebensraum für Marmelalk, Weißkopfseeadler, Habicht, Grizzly, Schwanzfrosch und zahllose andere Urwaldarten dokumentieren. Sollte dieser Versuch, die Regierungsentscheidung zu revidieren, fehlschlagen, werden Blockaden und Verhaftungen auch in den Skowquiltz Einzug halten. Blockaden 1995 und 1997 im nur wenige Kilometer südlich gelegenen Ista-Tal machten deutlich, daß es auch weiterhin ein breites Bündnis gegen die Vernichtung der letzten Urwälder in Britisch Kolumbien gibt, daß Menschen weiterhin bereit sind, sich der unheiligen Allianz zwischen Holzkonzernen, Provinzregierung und Gerichten mit gewaltfreiem Widerstand entgegenzusetzen und daß internationale Proteste gegen die Kahlschlagpolitik in Britisch Kolumbien nicht durch kosmetische Aufbesserung der Forstgesetze und teure PR-Kampagnen zu besänftigen sind.
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Urwaldgebiete im Großen Küstenregenwald |
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Karte des Great Bear Rainforest: Das meisten Gebiete sind bisher ohne Schutz! |
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Marodes LizenzsystemDies ist nur eine der fragwürdigen Eigenarten des Pachtsystems, das seit seiner Einführung in den 1950er Jahren das Ende vieler kleiner Holzunternehmen in Britisch Kolumbien bedeutete. Gleichzeitig führte es zur Konzentration der Einschlagrechte in der Hand weniger, meist transnationaler Konzerne. Die Geschichte des Landraubes begann in Britisch Kolumbien mit dem Beitritt der Provinz zur Kanadischen Föderation im Jahre 1871. Wälder, Flüße und Bodenschätze gingen per Beschluß in den Besitz der Britischen Krone und in deren Rechtsnachfolge an Kanada über. »Crown Land« oder »Public Land« hieß von nun an das von den indianischen Nationen gestohlene Land. Und schon kurze Zeit später begann die Provinzregierung, Einschlaglizenzen für die »öffentlichen Wälder« zu verteilen. Während anfangs nur kleinflächig Lizenzen, vornehmlich an Kleinbetriebe aus der jeweiligen Region, vergeben wurden, folgte in den 50er und 60er Jahren der Ausverkauf riesiger Gebiete an die großen Holzkonzerne. Das auch heute noch weitgehend gültige Pachtsystem entstammt dieser Zeit, in der Interessenverquickung und Bestechungen nicht unüblich waren. Das Pachtsystem hat bis heute weitreichende Auswirkungungen auf die Waldpolitik in Britisch Kolumbien: Die »öffentlichen Wälder« wurden damals in große Verwaltungseinheiten oder »Arbeitskreise« aufgeteilt. Einen Teil dieser Verwaltungseinheiten (heute TSA, Timber Supply Area genannt) wird weiterhin von den Forstbehörden verwaltet; für die Wälder in diesen Gebieten werden Lizenzen mit festgesetztem Einschlagsvolumen und relativ kurzen Laufzeiten meistbietend versteigert. Für andere Verwaltungseinheiten wurden flächenbezogene Lizenzen, die sogenannten TFLs, "Tree Farm Licenses", vergeben. Eine "Tree Farm Licence" ist ein Langzeitnutzungsvertrag, der dem Lizenznehmer die Verwaltung der betreffenden Wälder überträgt und ihm erlaubt, diese Wälder abzuholzen. Eine Reihe von Regelungen machen eine "Tree Farm License" geradezu zu einer Goldgrube:
Heute kontrollieren die zehn größten Holzkonzerne in Britisch Kolumbien 59% der jährlichen Einschlagrate der Provinz, und sogar 77% des Einschlags in den Küstenregenwäldern. Die Aktienanteile der 25 größten Holzkonzerne gehören zu 70 % Teilhabern mit Wohnsitz außerhalb der Provinz und 48 % der jährlichen Einschlagrate werden von Firmen kontrolliert, deren Aktienmehrheit sich außerhalb von Britisch Kolumbien befindet. So flossen etwa zu Beginn der 90er Jahre 72% der in der Region Port Alberni (Vancouver Island) aus der Holzwirtschaft erwirtschafteten Einkünfte aus der Region ab.
Zusätzlich zu den offensichtlichen Skandalen und Peinlichkeiten bei der Vergabe der Lizenzen erhielten Konzerne noch eine Reihe weiterer Vorzüge aus den öffentlichen Kassen: Der zum Holzgiganten Weyerhaueser gehörende Konzern MacMillan Bloedel etwa kassierte im Laufe der 80er Jahre CAN$ 28,9 Mio. an "Forschungs- und Entwicklungsgeldern", CAN$ 26,5 Mio. an Investitionsvergünstigungen und weitere Steuervergünstigungen im Wert von CAN$. 253,4 Mio. Im gleichen Zeitraum lagen die Nettoeinnahmen des Unternehmens bei CAN$ 1,03 Mrd. Ähnliche Rechenexempel ließen sich auch für die übrigen Konzerne erstellen. Auch ist das marode Lizenzsystem nicht nur eine Altlast aus vergangenen Jahrzehnten: 1992 wurde der damalige Forstminister Dan Miller für drei Monate vom Dienst suspendiert, weil er bei der Lizenzvergabe an seinen zukünftigen Arbeitgeber, den Holz und Papierkonzern REPAP, mitgewirkt hatte. Und Interessenverquickungen scheinen auch in den späten 90er Jahren nicht ausgeschlossen zu sein, wie der Ausverkauf im Großen Küstenregenwald zeigt. Das "feudale" Pachtsystem ist jedoch nicht auf Britisch Kolumbien beschränkt, wie das folgende Beispiel zeigt: In Alberta, der östlich an Britisch Kolumbien angrenzenden Provinz, verteilte die dortige Regierung in den letzten Jahren weite Teile des Landes als Forest Management Agreement (weitgehend analog zu den TFLs in Britisch Kolumbien) an multinationale Konzerne. 221000 Quadratkilometer borealer Wald - das entspricht etwa der Größe Großbritanniens - sollen in den kommenden Jahren in den riesigen, neuen Zellstofffabriken verschwinden. Und wieder umfassen die so freizügig verteilten Lizenzen Gebiete, die traditionell von indianischen Völkern bewohnt und nie an Kanada abgetreten wurden. Besonders die Proteste der Lubicon Cree gegen die Einschlagpläne des japanischen Konzerns Daishowa sind zu einer Frage des kulturellen Überlebens für die Lubicon geworden. |
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Indianische LandrechteWie im Fall der Lubicon Cree in Alberta, ist auch 130 Jahre nach dem Beitritt Britisch Kolumbiens zur kanadischen Föderation weiterhin unklar, wem das Land eigentlich gehört, das vom Forstministerium der Provinz so großzügig an die Holzkonzerne verteilt wird. Abgesehen von wenigen Ausnahmen kann die Provinzregierung in Britisch Kolumbien bis heute keine Landabtretungsverträge für die vom Forstministerium vergebenen Gebiete vorweisen. Die indianischen Nationen im Großen Küstenregenwald etwa, haben ihr Land nie an die kanadische Regierung abgetreten oder verkauft. Doch als Britisch Kolumbien 1871 der Kanadischen Föderation beitrat, erloschen - so die offizielle kanadische Sichtweise - automatisch alle früheren Rechte der indianischen Nationen. Sie wurden der Verwaltung durch das "Bundesministerium für indianische Angelegenheiten" unterstellt. Verbote der indianischen Sprachen und Bräuche, Unterbringung der indianischen Kinder in entlegenen Internaten und Aberkennung des Indianerstatus für Frauen, die einen weißen Mann heirateten, sind nur einige der »Veränderungen«, denen indianische Nationen in Kanada bis in jüngste Zeit ausgesetzt waren. Getrockneter Lachs ist wichtige Nahrungreserve für die Nuxalk 1880 wurden ihnen Reservate, meist in der Nähe ihrer Siedlungs- oder Fischfangplätze zugeteilt, die jedoch bei weitem nicht die traditionell genutzten Stammesgebiete umfaßten. Die Größe der Reservate errechnete sich aus der Zahl der Indianer/innen, die in dem Gebiet lebten. Durchschnittlich wurden jeder Person 1,6 Hektar Reservatsland zugestanden. Abgespeist mit Landrechten auf den Reservaten - einige nicht viel größer als ein Fußballfeld - mußten viele der indianischen Völker an der Westküste Kanadas miterleben, wie dem Raubbau der Holzkonzerne zahlreiche Täler zum Opfer fielen. Und mit den Urwäldern werden auch weiterhin unzählige alte Siedlungen und heilige Stätten zerstört. Wie schwierig es für die Indianer ist, ihr Recht zu bekommen, zeigte auch die Auseinandersetzung um Meares Island, eine dicht bewaldete Insel im Clayoquot Sound und ein traditionelles Zentrum indianischer Kultur in dieser Region. Seit Jahren führen Ureinwohner/innen einen Rechtsstreit gegen die Regierung und den Konzern MacMillan Bloedel, der, versehen mit einer entsprechenden Einschlagslizenz, die Wälder auf der Insel kahlschlagen will. Verhandelt wird - selbstverständlich - vor einem kanadischen und nicht etwa vor einem indianischen oder internationalen Gericht. Der Prozeß verschlingt immense Summen, die von den wirtschaftlich schwachen indianischen Nationen kaum aufgebracht werden können. Dabei ist die Position der indianischen Völker eindeutig: Auch nach heute geltender Gesetzgebung sind die indianischen Nationen solange im Besitz ihres traditionellen Landes, wie keine Landabtretungsverträge abgeschlossen wurden. Diese Rechtsauffassung geht auf die Royal Proclamation von 1763 zurück. Sie besagt, daß die kanadische Regierung keine Befugnis hat, unveräußertes Land indianischer Nationen einer dritten Partei zu überlassen - eine Rechtsauslegung, die 1995 von einer von der kanadischen Bundesregierung einberufenen Untersuchungskommission bestätigt wurde.
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Das Brasilien des NordensDoch nicht nur der Umgang mit indianischen Landrechten erinnert an die Zustände im südlichen Amerika. Ein Blick auf die »Nutzung« der Wälder zeigt weitere Parallelen zu Ländern, die wegen der Vernichtung tropischer Wälder im Zentrum internationaler Kritik stehen: Mehr als die Hälfte des in Britisch Kolumbien seit 1911 eingeschlagenen Holzes wurde nach 1975 abgeholzt, und während sich die jährliche Einschlagrate in den letzten 30 Jahren verdreifachte, blieb die Zahl der Arbeitsplätze gleich bzw. sank sogar. In Britisch Kolumbien geht somit auch vier Jahre nach den Massenprotesten 1993 im Clayoquot Sound der Raubbau an den Urwäldern weiter. In vielen Gebieten findet der Einschlag auch heute noch ausschließlich in Urwäldern statt. International Forest Products etwa, bestreitet seine gesamten Abholzungen im Großen Küstenregenwald aus Urwaldbeständen. Einschlagverfahren ist - trotz der extrem steilen Hänge - der Kahlschlag. Und auch was die Gesetzestreue angeht, gehört Interfor nicht gerade zu den Vorbildern:
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Interfors Kahlschlag im Großen Küstenregenwald zerstört nicht nur die Urwälder, sondern auch die Möglichkeit, langfristig sichere Arbeitsplätze und eine regionale Holzverarbeitungsindustrie aufzubauen: 95% der abgeholzten Bäume werden unverarbeitet abtransportiert. Pro Jahr verlassen circa 50 Holzflöße den Großen Küstenregenwald in Richtung Vancouver. Jedes der Flöße ist mit 12000 m3 Holz (circa 350 Logging Trucks) beladen, und mit den Stämmen schwimmen pro Ladung 10 Vollzeitarbeitsplätze davon.
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Interfor-Forsttechnik im Einsatz in Ista |
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Mit einem Bruchteil dessen, was Interfor im Großen Küstenregenwald einschlägt, ließe sich also eine stabile regionale Holzverarbeitung aufbauen, ohne daß weiterhin intakte Urwaldgebiete zerstört oder die Landrechte der indigenen Bevölkerung mißachtet würden. Die zahllosen Regierungsinitiativen, die in den vergangenen Jahren entstanden, haben alle eines gemeinsam: Sie ignorieren die eigentlichen Ursachen des Raubbaus - zu hohe Einschlagraten, marodes Lizenzsystem und Konzentration der Einschlagrechte in den Händen weniger Konzerne - und trafen kleine Unternehmen immer deutlich härter als die transnationalen Konzerne.
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"Klimaschutz" mit der KettensägeUm das angekratzte Image der kanadischen Holzindustrie aufzupolieren, muß zuweilen auch die globale Klimaveränderung herhalten: Das Abholzen der Urwaldbestände ("decadent and overmature forests" in den Worten der kanadischen Forstindustrie) trage letztlich sogar zur Senkung des C02-Gehaltes der Atmosphäre bei, heißt es. Ein "Argument" - oder vielmehr eine unbewiesene, ja geradezu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechende Behauptung, die leider allzuhäufig gutgläubig übernommen wird. In den Regenwäldern an der Westküste Kanadas sammeln sich im Laufe der Jahrhunderte bis zu 4 000 Tonnen Biomasse pro Hektar - gut dreimal soviel wie in den tropischen Regenwäldern und mehr als in jedem anderen terrestrischen Ökosystem dieser Erde. Obwohl die temperaten Regenwälder nur 4% der Fläche Kanadas einnehmen, enthalten sie doch 20% der insgesamt in Kanada vorhandenen Biomasse - ein gigantischer Kohlenstoffspeicher!
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Regierung und Holzindustrie stellen das Ersetzen des "überalterten" Urwaldes durch schnell wachsende Sekundärwälder gerne als aktiven Beitrag zur Senkung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre dar. Schließlich, so die durchaus richtige Feststellung, sei die Netto-CO2-Aufnahme eines voll ausgebildeten Urwaldes gleich Null. Die Freisetzung von CO2 durch natürliche Abbauprozesse und die CO2 -Aufnahme durch Pflanzenwachstum stehen miteinander im Gleichgewicht. Bei jungen, schnell wachsenden Sekundärwäldern überwiegt hingegen die Assimilation, sie nehmen mehr CO2 aus der Atmosphäre auf, als sie an diese wieder abgeben. Entscheidend ist jedoch, wieviel Kohlenstoff langfristig gespeichert werden kann, und damit dauerhaft dem CO2 -Pool der Erdatmosphäre entzogen ist. Und in diesem Punkt kann es keinen Zweifel an der unerreichbaren Speicherfähigkeit der Primärwälder geben. Die Bedeutung der Wälder für die atmosphärische CO2 -Konzentration liegt nämlich nicht in ihrer Fähigkeit, kurzfristig CO2 fixieren zu können. Das können andere Pflanzen, wie z.B. Mais viel besser.
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Eine Studie der Universität von Corvallis, Oregon (Harmon et al., 1990) untersucht die CO2-Bilanz der Umwandlung der Urwälder in Sekundärwälder in den US-Bundesstaaten Washington und Oregon. Bei sehr vorsichtigen Grundannahmen kommen die Autoren zu dem Schluß, daß durch die Umwandlung von 50000 Quadratkilometer Urwald in Sekundärwälder in den beiden Bundesstaaten in den letzten 100 Jahren etwa 1,5 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt wurden. Das ist mehr als das Doppelte des gesamten 1987 von der Bundesrepublik emittierten CO2.
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Das Image bröckelt...Ob Clayoquot Sound, Großer Küstenregenwald oder Slocan Valley - immer geht es um die von der Forstindustrie geplante Liquidierung selbst der letzten Urwälder in Kanada. Die großen Konzerne fürchten, daß ihnen unter dem Druck einer wachsenden kritischen Öffentlichkeit sicher geglaubte Pfründe entzogen werden könnten. Der Run auf weitere Einschlagslizenzen für die letzten zusammenhängenden Gebiete wie etwa den Großen Küstenregenwald hat begonnen. Die Konzerne reagieren auf die kritischer werdende Öffentlichkeit mit ausgefeilten PR-Initiativen und mit der Änderung ihrer Nutzungspläne: Besonders "bedrohte" Gebiete werden in der Einschlagsplanung um Jahre vorgezogen. In viele bisher unerschlossene Gebiete werden vorsorglich schon einmal Straßen hineingeschlagen, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Die Bedeutung der Auseinandersetzungen um die Zerstörung der Urwälder geht jedoch längst weit über Clayoquot Sound oder den Großen Küstenregenwald hinaus. Es geht um die Frage, ob die Betroffenen weiterhin zulassen werden, daß die Ressourcen des Landes in einer Grauzone zwischen Politik und Wirtschaft zum Nachteil zukünftiger Generationen verschleudert werden. Und es geht um das internationale Ansehen Kanadas. Tausende von Protestbriefen
und Aktionen in zahlreichen Ländern der Erde zeigen ihre Wirkung.
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