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Nachrichten zu Kanada 2006

wie auch zu Urwäldern in ganz Nordamerika

 

Schlagzeilen:

 

Anmerkung:  Das Datum der Artikel bezieht sich auf den Zeitpunkt der Nachricht
und nicht auf den Tag, an dem diese Meldung in der Website von KNU erscheint.

 

 

     

25.10.2006
Quellen: WCWC, VWS, Canadian Press, Vancouver Sun

Bergkaribu: Schießen statt Schützen

Von der Regierung von B.C. bestellte Mountain Caribou Studie
setzt auf Tötung von Pumas und Wölfen, anstatt auf Habitatschutz

VANCOUVER - Naturschutzorganisationen, wie das Western Canada Wilderness Committee, sind entsetzt über die Inhalte des vor kurzem vorgestellten "Mountain Caribou Recovery Plan". Der Plan ist das Arbeitsergebnis eines 2004 von der Provinzregierung eingesetzten und kontrollierten 14-köpfigen Wissenschaftsteams, das den Status des stark bedrohten Bergkaribus untersuchen und Empfehlungen für Schutz und Erholung der Populationen unterbreiten sollte.

Weniger als 1900 Bergkaribus haben bis heute überlebt. 1995 waren es noch 2500; historisch wohl über 10000. Die verbliebenen Karibus sind in Teilpopulationen zersplittert. Das Bergkaribu gilt auch als Unterart des Woodland Caribou und lebt zu 98% in British Columbia - nur wenige Tiere kommen angrenzend in Alberta und Idaho vor.

Ungewöhnlich für eine Plan zum Schutz bedrohter Wildtiere, verzichtet der Recovery Plan auf genaue Kartenwerke mit für das Überleben der Spezies erforderlichen Schutzgebietsvorschlägen und fordert nur sehr unbestimmt 11 Management Areas. Im Mittelpunkt der Empfehlungen steht hingegen das Keulen der Prädatoren Puma, Wolf und auch Grizzlybär und Vielfraß, sowie die Reduktion der Nahrungskonkurrenten Hirsch und Elch.

Die Empfehlungen im Report tragen die Handschrift von Lobbyisten der Holz- und Freizeitindustrie, die möglichst keine Einschränkungen im Karibu-Habitat hinnehmen wollen. Agrarminister Pat Bell forderte bei der Vorstellung des Reports die Umsiedlung jener Karibu-Teilpopulationen die kleiner als 75 Tiere sind. Damit wäre er fünf der elf vorgeschlagenen Management-Areas gleich wieder los und bräuchte dort keine Schutzmaßnahmen ergreifen - in insgesamt einem Drittel des Karibu-Lebensraums.

Regierungsunabhängige Wildbiologen machen für den Rückgang der letzten elf Jahre statt Wölfen und Pumas vor allem folgende Faktoren verantwortlich:

  • Abholzung von Urwäldern im Inland-Regenwaldbereich:
    Dadurch Verlust von flechtenreichen Bäumen und Nahrungshabitat für einen Teil des Jahres. 
  • Motorisierter Freizeitsport:
    Häufige Störungen durch Schneemobile und Heli-Skiing sorgen für tödlich hohen Energieverbrauch der Karibus im Winter. 
  • Wilderei:
    Hierzu liegen kaum Daten vor, da British Columbia in den 90er Jahren die Jagdaufsicht personell und finanziell derart reduziert hat, dass es de facto keine Kontrollgänge im Gelände mehr gibt.

Entsprechend fordern die Naturschutzorganisationen wie die Valhalla Wilderness Society und das Western Canada Wilderness Committee den ein sofortiges Holzeinschlags-Moratorium in allen Urwälder im Karibu-Lebensraum, karibugerechte Renaturierung von Kahlschlägen, sowie Zonen ohne motorisierten Wintersport. Eine Jagd auf die Beutegreifer lehnen sie strikt ab, zumal diese selbst gefährdete Arten sind. Studien der Umweltorganisationen findet man über die Website der Valhalla Wilderness Society.

>> Siehe auch auf den Hintergrundseiten den Artikel
     "Kanadas Mountain Caribou in Lebensgefahr"


 

     

Mit Seeläusen befallener Junglachs - Foto: Alexandra Morton

Mit Seeläusen befallener Junglachs

Foto: Alexandra Morton

     

27.10.2006
Quelle: Centre for Mathematical Biology der University of Alberta

Studie bestätigt, dass Seeläuse aus Aquakulturen die Wildlachse töten

Bis zu 95% der jungen Wildlachse holen sich tödliche Infektion durch von den Zuchtlachsen

EDMONTON - Forscher aus dem Zentrum für mathematische Biologie der Universität von Alberta haben Mortalitätsraten von jungen Wildlachsen untersucht, die auf ihrer Wanderung ins Meer an Lachs-Aquakulturen vorbeischwimmen müssen. Der Bericht erschien in der renommierten amerikanischen Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences".

"Bisher war bekannt, dass Aquakulturen die Seelaus-Raten erhöhen und dass Seeläuse für Fische tödlich sein können", sagte Martin Krkosek (PhD), der Hauptautor der Studie. "Dies ist die erste Untersuchung, die Felddaten, Experimente und mathematische Modelle kombiniert, um die Auswirkungen der Fischfarmen zu ermitteln."

Seeläuse (engl. "sea-lice"), besonders die Art Lepeophtheirus salmonis, sind natürliche Parasiten von lachsartigen Fischen, aber Aquakulturen verändern den Infektionsweg für Junglachse vollkommen. Erwachsene Lachse sind normalerweise die Hauptwirte für Seeläuse. Die Laichplätze in den Flüssen sind frei von Seeläusen, denn die Altlachse sterben nach dem Laichen ab und die Parasiten überleben im Süßwasser nicht. Unter natürlichen Bedingungen sind erwachsene Tiere weit draußen im Meer, wenn die Junglachse von ihren Geburtsorten ins Meer ziehen.

Aquakulturen (Fischfarmen) platzieren aber erwachsene Lachse in Netzkäfigen in die Fjorde - also entlang der Wanderwege der Junglachse ins offene Meer. Die Folge ist eine Wolke von Seeläusen, durch die die Junglachse ziehen müssen. Da die Junglachse so klein und ohne schützende Schuppen sind, ist ein Befall von 1 bis 2 Seeläusen tödlich.

Im Jahr 2004 untersuchte die Forschergruppe 14000 Junglachse im Broughton Archipel (südlichster Teil des Great Bear Rainforest) auf Seelaus-Befall. 2005 folgten dann Experimente mit 3000 Junglachsen um Überlebensrate in Abhängigkeit von der Zahl der Seeläuse zu ermitteln. Die Felddaten kombinierten sie mit Rechenmodellen und erhielten so Überlebensraten bzw. Mortalitätsraten von Junglachsen, die auf ihrem Weg aus ihrem Urspungsfluss in Meer Lachsfarmen passieren müssen.

Die Mortalitätsrate für ziehende Junglachse durch Seeläuse aus Fischfarmen im Untersuchungsgebiete reichte von 9% im zeitigen Frühjahr bis zu 95% im späten Frühjahr (dann war die Seelaus-Population höher). "Jeder weiß, dass von Natur aus nur wenige Junglachse bis zur Geschlechtsreife überleben.", erklärte Forschungsleiter Professor Mark Lewis, "Die Fischfarm-Seeläuse reduzieren die Zahl der Überlebenden noch weiter."


 

     

 

     

20.09.2006
Quelle: Forest Ethics, AKU

"We are tired of big talk with no action"

Beteiligte Umweltgruppen kritisieren Umsetzung des
Great Bear Rainforest Abkommens

VANCOUVER - Kanadische Umweltgruppen, die das Great Bear Rainforest Abkommen mitgetragen haben, nehmen nun kritisch Abstand dazu. Greenpeace Canada, ForestEthics und Sierra Club of Canada, BC Chapter kritisieren, dass lediglich die Schutzzonen umgesetzt wurden. Der zweite Pfeiler des Abkommens, die Umsetzung eines "Ecosystem-based Management" in der Holznutzung sei ein leeres Versprechen geblieben.

Vereinbart war, dass bis 30. September 2006 eine erstes Regelwerk für neue Forstwirtschaftsformen stehen muss und eine wissenschaftliche Aufsichtsgruppe ("EBM working group"), die die Umsetzung überwacht gebildet und von der Regierung finanziell ausgestattet werden muss. Nichts davon ist bisher geschehen, so dass Abholzungsgenehmigungen weiter nach altem Muster an die Holzkonzern verteilt werden.

Bereits 2003 wurde mit den Holzkonzernen vereinbart, dass sie schon vorher mit "Ecosystem-based Management"-Praktiken beginnen, doch bei den großen Konzernen ist davon nicht viel zu sehen. Sie zerstören die Urwälder im Great Bear Rainforest weiterhin mit Großkahlschlägen.

Waldexperten aus dem Abkommen kritische gegenüber stehenden Umweltgruppen hatten schon lange davor gewarnt, dass nach allen bisherigen Erfahrungen mit der Forstpolitik und den Holzkonzernen in British Columbia, ein naturgemäße Waldbewirtschaftung nicht zustande kommen wird und das "Ecosystem-based Management" ein wirkungsloses Etikett bleiben wird. Das Abkommen hat die bestehenden Holzeinschlagsmoratorien aufgehoben und somit zwei Drittel des Great Bear Rainforest zur Abholzung freigegeben.


 

     

 

     

31.08.2006
Quelle: Raincoast Conservation Society

Nur ein Fünftel geschützt

Das Great Bear Rainforest Abkommen ist für Lachse eine Pleite

GREAT BEAR RAINFOREST - Die im Februar 2006 von der Regierung verkündeten Schutzgebiete an der Central und North Coast schützen weniger als 20% der von Lachsen bewohnten Wassereinzugsgebiete.

Wissenschaftler der Raincoast Conservation Society kombinierten in einem Geografischen Informationssystem die dokumentierten 499 Lachsflüsse mit den geschützten Gebieten (bisherige Parks und neue Schutzgebiete; insgesamt 27,2% der Landfläche). Damit können sie für jedes Wassereinzugsgebiet die geschützte Fläche ermitteln.

Ergebnis ist, dass 18% der Lachsflüsse an der North Coast und 19% der Lachsflüsse an der Central Coast vollen Schutz ihrer Wassereinzugsgebiete erhalten haben. Bei 77% der Lachsflüssen ist weniger als die Hälfte des Wassereinzugsgebietes geschützt.

Die Lachsarten spielen ein Schlüsselrolle in den Nahrungsketten im Great Bear Rainforest. Ihre Bestände sind ohnehin durch Aquakulturen, Fischerei und Klimawandel bedroht.


 

     

 

     

01. bis 10.08.2006
Quellen: Globe and Mail, Friends of Clayoquot Sound

Clayoquot Sound in Gefahr

Holzeinschlag droht in Urwäldern des Biosphärenreservates

VANCOUVER ISLAND - Die Regenurwälder des berühmten "Clayoquot Sound" bei Tofino an der Westküste von Vancouver Island sind erneut in Gefahr. Nach den zum 1. August verkündeten "watershed plans" der von der Regierung eingesetzten Planungskommission "Clayoquot Sound Central Region Board" sind überall außerhalb der bisher geschützten Flächen neue Bereiche zum Holzeinschlag geplant,
wie auch ein Flickenteppich kleinerer Schutzzonen. Die neuen Pläne wurden ihrer Veröffentlichung von der Provinzregierung und gewählten Vertretern der Nuu-chah-nulth First Nations genehmigt.

Dabei würden acht große Wassereinzuggebiete erstmals für Forstwirtschaft und Holzeinschlag offen stehen, darunter die als Schlüsselgebiete für den Naturschutz angesehenen Urwälder des Ursus Valley, Clayoquot Valley, Pretty Girl Lake, Upper Kennedy River, und Fortune Channel. Einschlagslizenzen hält Iisaak Forest Resources, ein Unternehmen das zur Hälfte Weyerhaeuser und zur Hälfte den im Gebiet ansässigen First Nations gehört, sowie Interfor.

Vom 3500 Quadratkilometer großen Biosphärenreservat Clayoquot Sound sind formal nur 38% als Parks vor Holzeinschlag geschützt. Über Nutzung und Schutz der restlichen Flächen befindet die oben genannte Kommission. Nach den Protesten und Blockaden von 1993, an denen 12000 Menschen teilnahmen, setzte die Provinzregierung für alle umstrittenen Gebiete Kommissionen ein - mit der Vorgabe, die Art und Weise des Holzeinschlags zu verhandeln, ohne die forstliche Nutzung der Urwälder an sich infrage zu stellen.

Von 1993 zur Bekanntgabe der Planungsergebnisse 2006 vermied der genehmigte Holzeinschlag im Biosphärenreservat die umkämpften größeren Urwaldtäler und beschränkte sich zumeist auf schon forstlich schwer beeinträchtigte Wassereinzuggebiete. Dadurch entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass die Urwälder des Clayoquot Sound geschützt sein.

Aufschrei in den Medien

Die neuen Pläne zogen einen medialen Aufschrei der großen Umweltorganisationen nach sich, die nachdrücklich den Schutz der verbliebenen Urwaldtäler im Clayouquot Sound einforderten und die Möglichkeit von Protesten wie 1993 ankündigten.

Umweltorganisationen und die an den Entscheidungen der Kommission beteiligten Vertretern der First Nations trafen sich darauf hin zu Gesprächen und kündigten am 10. August Nachbesserungen und weitere Zusammenarbeit an. Von allen Beteiligten wird das als vorläufige Ruhepause für die Urwaldtäler gewertet.


 

     

 

     

10.06.2006
Quelle: KIDSFORCARIBOU Project

Schulklassen sollen Karibus retten

Neue Website ruft Kinder zum Schutz des Bergkaribus und seines Lebensraums auf

SLOCAN - Heute ging mit der Website www.kidsforcaribou.org die erste zweisprachig englisch-deutsche Naturschutz-Website aus British Columbia online. Allerdings ist der deutschsprachige Teil erst im Aufbau. [Hinweis: nicht mehr online!]

Das Projekt "Kids for Caribou" ruft Kinder und ganze Schulklassen zum Einsatz für den Schutz des stark gefährdeten Bergkaribus auf. Sein Winter-Lebensraum ist der stark schrumpfende Inland-Regenwald von British Columbia. Infos hierzu finden sich auch auf im Abschnitt Hintergrund > Moutain Caribou in Lebensgefahr.


 

     

 

     

05.04.2006
Quellen: B.C. Government Ministry of Environment, CBC

Besetzung von Cathedral Grove erfolgreich

Regierung gibt Abholzungsplan für Großparkplatz auf

VANCOUVER ISLAND - Heute verkündete das Umweltministerium das Aus für den geplanten Großparkplatz im Wald 'Cathedral Grove'.

Die Regierung hatte mit Verweis auf Verkehrsunfälle auf dem bisherigen Parkplatz an der Fernstraße 4 nach Port Alberni einen neuen Großparkplatz für 200 Autos und 20 Busse im Wald geplant. Hierfür sollten zahlreiche alte Bäume direkt im Anschluss an den bekannten Cathedral Grove Park (='MacMillan Provincial Park') gefällt werden.

Die Baupläne des Umweltministeriums und das anfängliche Übergehen jeglicher öffentlicher Beteiligung führten zu heftigem Widerstand. Seit 8. Februar 2004 war das Waldstück, in dem der Parkplatz geplant war, durchgehend besetzt (>>> Nachrichten zu Kanada 2004). Die Regierung war gezwungen, die versäumte Bürgerbeteiligung im November 2005 nachzuholen.

Das Umweltministerium begründet den Stopp der Baupläne mit dem Ergebnis der Anhörungen, in der sich eine Mehrheit für verkehrsberuhigende Maßnahmen am bisherigen Parkplatz und gegen einen Neubau aussprach. Die Friends of Cathedral Grove wollen nun erfolgreicher Mission ihr Protestcamp auflösen.


 

     

 

     

20.03.2006
Quelle: AKU

First Nations Proteste in B.C. im Überblick

Neue Website gibt historischen Überblick über Aktionen der Indianer für ihre Landrechte und gegen Naturzerstörung

GÖTTINGEN - Karen Wonders vom Institut für Wissenschaftsgeschichte stellte heute ihre Website www.firstnations.de online.
Nach Umweltproblemen und indianischen Nationen geordnet können Fotos von den Landrechtsprotesten der letzten 15 Jahre betrachtet werden, wie auch Archivmaterial über die First Nations. Fast alle diese Proteste wendeten sich auch gegen Formen der Naturzerstörung auf traditionell indianischem Land: Holzeinschlag, Fischzucht, Bergbau und Bebauung. Ergänzt werden die Bilder durch erläuternde Texte und Zitate (trotz der deutschen Internet-Domain bisher nur in englisch).

Website Firstnations.de - Land Rights and Enviromentalism in British Columbia


 

     

 

   

07.02.2006
Quellen: B.C. Government, David Suzuki Foundation, Greenpeace, Sierra Club of B.C., AKU

Great Bear Rainforest Abkommen verkündet: Es schützt nur wenig Urwald

2/3 des Great Bear Rainforest zur Abholzung freigegeben

VANCOUVER - Nach 5 Jahren Verhandlungen wurde heute von der Provinzregierung ein Abkommen (agreement) für Teile des Küstenregenwaldgebietes British Columbias verkündet.

Das Abkommen zwischen Regierung von British Columbia, Forstindustrie, 4 Umweltorganisation, gewählten Vertretern einiger First Nations und weiteren Beteiligten umfasst die Land and Resource Management Plan (LRMP) Planunggebiete "Central Coast" und "North Coast", die teilweise auch als Great Bear Rainforest bezeichnet werde.

Von 64000 Quadratkilometer Landfläche (Wälder, Berge und Felsen, Gletscher, Flüsse + Mündungen, Moore) werden durch das Abkommen verteilt über das ganze Gebiet insgesamt 20400 Quadratkilometer vor Forstwirtschaft geschützt (insgesamt heißt 4430 qkm bisherige Parks plus 13000 qkm neue Schutzgebiete plus 2970 qkm "Mining/Tourism" Zonen, in denen zwar Forstwirtschaft verboten, die Abholzung des Waldes für Bergbau und touristischen Großprojekte hingegen erlaubt ist).

Grob gesagt ist also knapp ein Drittel der Landfläche insgesamt geschützt bzw. ein Fünftel der Fläche neu geschützt. Die restlichen zwei Drittel (43600 Quadratkilometern) sind zur forstlichen Nutzung freigegeben. Auf ihnen bleibt die Vormachtstellung jener großen Forstkonzerne erhalten, die den Wald als Aktiengesellschaften mit dem Ziel der kurzfristigen Gewinnmaximierung nutzen. Die Umsetzung des seit 2001 anvisierten 'ecosystem based management' (EBM) für eine ökosystemverträgliche Holznutzung wurde auf 2009 verschoben und im Abkommen nicht präzisiert. Die David Suzuki Foundation schätzt den zukünftigen jährlichen Holzeinschlag auf 2,5 bis 3 Millionen Kubikmeter Holz. 78% davon kommt aus Urwäldern/Primärwäldern.

Die am Abkommen beteiligten Umweltorganisationen Forest Ethics, Greenpeace und Sierra Club of B.C. sehen das Abkommen ebenso wie der Forstkonzerne als großen Erfolg. Viele andere Umweltoragnisationen freuen sich zwar über die neu geschützten Urwaldtäler als ersten Schritt. Sie bemängeln aber, dass die Fläche der patchworkartig verteilten Naturschutzflächen weit hinter den Expertenempfehlungen für einen Schutz der Leittierarten des Great Bear Rainforest zurück bleibt.

>>> Detaillierte Hintergrundseiten zum GBR Abkommen

>>> Karte zum Abkommen (PDF 2,5 MByte)


   

Text:  ArbeitsKreis nördliche Urwälder (AKU) nach Nachrichtenmeldungen aus den angegebenen Quellen


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