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Nachrichten zu Kanada 2003

wie auch zu Urwäldern in ganz Nordamerika

 

Schlagzeilen:

 

Anmerkung:  Das Datum der Artikel bezieht sich auf den Zeitpunkt der Nachricht
und nicht auf den Tag, an dem diese Meldung in der Website von KNU erscheint.

 

 
      

23.12.2003
Quellen: Associated Press, New York Times, Seattle Times

Alaskas Tongass Regenwald in Gefahr

Bush-Regierung hebt Forstwege-Baustopp auf

Der Tongass National Forest im südlichen Alaska ist der größte temperate Regenwald der USA und weist ähnliche Lebensräume wieder der kanadische Great Bear Rainforest auf. Obwohl die National Forests ursprünglich zum Schutz von Waldressourcen geschaffen wurden, wurden sie in den vergangenen 30 Jahren in großem Stil zur Abholzung freigegeben und so zu über zwei Dritteln zerstört. Die Clinton Regierung hatte als eine ihrer letzten Amtshandlungen neuen Forststraßen-Bau in unerschlossenen Teilen der National Forests verboten um die verbliebenen Wildnis-Reste zu schützen.

Die Bush Administration bemüht sich sukzessive Aufhebung des "Roadless Area Conservation Rule" und hat Wildnisbereiche des Tongass Regenwaldes zu Straßenbau und Abholzung freigegeben. Die ca. 1500 Quadratkilometer die den Schutz verlieren, verteilen sich auf 50 verschiedene Holzeinschlagsprojekte mit besonders starken und alten Urwaldbäumen, den wertvollsten unzerstörten Wassereinzugsgebieten und Rückzugsgebieten bedrohter Tierarten - kurzum auf das "biologische Herz" des Tongass.

Für die Abholzung dieser "Sahnestücke" des Tongass Regenwaldes wird umfangreicher Forststraßenbau nötig, der den Wald stark fragmentieren wird. Die Seattle Times schreibt, dass die amerikanischen Steuerzahler ebenso laut aufheulen können, wie die Naturschützer, da der Straßenbau in National Forests von Steuergeldern bezahlt wird. Die Abgaben der Forstkonzerne für die Abholzung werden diese Kosten nicht abdecken. Die Seattle Times empfiehlt daher, die Steuergelder statt in Forststraßenbau lieber in die Tourismusförderung einzusetzen, da dies mehr Arbeitsplätze in Alaska sichert, als der Raubbau am Wald.


 

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11.12.2003
Quellen: B.C. Ministry of Sustainable Resource Management

Planungsergebnis für Central Coast

Ein Drittel für die Bären - 2 Drittel für die Holzindustrie?

Der BC Central Coast Planungstisch (CCLRMP) ist heute zu einem Konsens gekommen, wie das Ressourcen-Ministerium von British Columbia in einer Presseerklärung bekannt gab.

Regierung, Holzkonzerne, non-native communities und die im RSP (Rainforest Solutions Project) vereinten Umweltgruppen (ForestEthics, Greenpeace Canada, Sierra Club of Canada - BC Chapter, Rainforest Action Network) haben sich dem nach geeinigt, inklusiv der bereits vorhandenen großen Schutzgebiete lediglich 33% der Landfläche der North und Central Coast vor industriellem Holzeinschlag zu schützen.

Details, wie effektiv der Schutz sein soll und wie man auf die 33% kommt wurden noch nicht bekannt. Auf der restlichen Fläche soll ein so genanntes "Ecosystem Based Management" (EBM) des Waldes durchgeführt werden, bei dem der Kahlschlag von Urwald weiter akzeptiert ist.

Diesem Abkommen soll in den nächsten Monaten von den gewählten Band Councils der First Nations zugestimmt werden (government-to-government negotiations), bevor die Regierung von B.C. es in Gesetzesform bringen kann. In dieser Zeit sind noch weitreichende Änderungen möglich. Ende Juni 2004 läuft das verlängerte Einschlagsmoratorium für zahlreiche Urwälder ab.

> Bitte die neuen Meldungen 2004 zum Konsens beachten! <


 

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01.12.2003
Quellen: Forests.org, TRN, Globe and Mail

Boreale Wälder freiwillig geschützt?

Canadian Boreal Initiative will 50% Waldschutzgebiete

Die Canadian Boreal Initiative (CBI) verkündet den Abschluss einer Vereinbarung namens "Boreal Forest Conservation Framework" zum Schutz des borealen Waldes in Kanada. Ziel der von WWF Kanada neu ins Leben gerufenen Initiative, die als 'largest conservation vision in Canadian history' bezeichnet wird, ist es, ein Netzwerk aus großen, zusammenhängenden Schutzgebieten zu schaffen, das mehr als die Hälfte des gesamten kanadischen borealen Waldes umfassen soll. Ziel ist es, 50% des nicht näher abgegrenzten borealen Waldes in Canada zu schützen und die anderen 50% der (holz)wirtschaftlichen Nutzung zu unterwerfen.

Unter den bisher 11 im CBI zusammengeschlossenen Organisationen befinden sich die 4 Umweltgruppen Canadian Parks and Wilderness Society, Ducks Unlimited Canada (eine Vogelschutzorganisation, die überwiegend von Entenjägern gefördert wird!), Forest Ethics, World Wildlife Fund Canada. Nur drei First Nations (Deh Cho First Nations, Innu Nation, Poplar River) und 4 Industrie-Konzerne (Alberta-Pacific Forest Industries, Domtar Inc., Suncor Energy Inc., Tembec Inc.) sind beteiligt. Weder kanadische Regierungen, noch weitere große Holzkonzerne wie Weyerhaeuser oder Abitibi (die in großem Maßstab den borealen Wald vernichten), haben das neue Agreement unterzeichnet.

Die CBI hat (zumindest bis jetzt) keinerlei rechtliche Bindung für die Unterzeichner dieses 'Boreal Forest Agreements', sondern vertraut auf die freiwillige Selbstverpflichtung aller Beteiligten. Die interne NGO Idee hinter der Initiative ist es, die boreale Holzindustrie in Kanada 'zu spalten und zu erobern', indem die Firmen in gute und böse eingeteilt werden, je nach dem, ob sie sich zu Schutzmechanismen verpflichtet haben oder nicht. So können einzelne, nicht willige Firmen leichter isoliert und zu Kampagnenzielen deklariert werden (z.B. Weyerhaeuser).

Ob dieses Konzept aufgeht ist zweifelhaft. Am Framework nicht beteiligte Umweltorganisation befürchten, dass es ähnlich wie das Great Bear Rainforest Agreement als Unbedenklichkeits-Erklärung für Holz und Zellstoff aus Kanada gebraucht werden wird. Von den übergangenen First Nations ist Widerstand gegen die Aufteilung ihrer Stammesgebiete unter Holzkonzernen und Umweltorganisationen zu erwarten.

> Website der Canadian Boreal Initiative: www.borealcanada.ca


 

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Vortragstermine 2003


19.11. Göttingen
20.11. Göttingen
24.11. Stockholm (S)
26.11. Stockholm (S)
26.11. Alnarp (S)
27.11. Hoersholm (DK)
30.11. Greifswald
01.12. Potsdam/Berlin
02.12. Bremen
03.12. Sassenberg
04.12. Münster
05.12. Bad Harzburg
08.12. Trier
09.12. Hamburg
10.12. Hamburg
11.12. Wiesbaden
13.12. Amsterdam (NL)

East Creek Flussmündung Luftaufnahme
Foto von Ingmar Lee: East Creek Mündung
   

15.11.2003
Quelle: Koordinationszentrum Natur und Umwelt

Urwälder Vancouver Islands akut bedroht

Vortragstour von Ingmar Lee durch Europa

Der kanadische Forstarbeiter und Umweltaktivist Ingmar Lee bereist Europa Mitte November bis Mitte Dezember 2003, um über die Konflikte um den Urwald an Kanadas Pazifikküste zu berichten.

Mit seinem neuen Film "Beyond the Cutting Edge, A Trip to the Primaeval Forests of East Creek" über den akut drohenden Holzeinschlag im East Creek Valleys macht er auf die Zerstörung eines der letzten intakten Urwaldgebiete auf der Vancouver Island aufmerksam. Um des kurzfristigen Profites Willen wurde bereits über 80% der Regenurwälder auf Vancouver Island abgeholzt und um die letzten Reste wird derzeit verzweifelt gerungen. Lee zeigt in seinem Dia- und Filmvortrag die Schönheit und Vielfalt des Regenwaldes. Durch spektakuläre Luftaufnahmen bekommt man einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung der letzten Paradiese auf Vancouver Island.

Weitere Schwerpunkte seiner Vorträge sind das Walbran Tal am West Coast Trail und allgemein die Forstwirtschaft in British Columbia und die Anstrengungen der Bürger in ihrem engagierten und phantasievollen Kampf gegen mächtige multinationale Holzkonzerne.

>  Detaillierte Informationen über Ingmar Lee,
bitte hier per Mausklick öffnen!  <


 

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28.10.2003
Quellen: Globe and Mail, Vancouver Sun, WCWC

Working Forest Gesetz verabschiedet

Demokratie abgeschafft? - Forstpolitik in British Columbia ab sofort ohne jede parlamentarische Kontrolle

Trotz großen Widerständen in der Bevölkerung hat die neoliberale Regierung Gordon Campells heute ein Vor-Gesetz zur Umsetzung ihres sogenannten "working forest" Konzepts durch das Parlament gebracht. Mit der Bill 46 des Land Amendments Act erhält die das Kabinett einen Freibrief, in Zukunft alle Entscheidungen über die Nutzung von "Crown Land" (Staatsland - bisher unbeachtet indianischer Landrechte fast die gesamte Fläche British Columbias) auf dem Verordnungsweg - also ohne parlamentarische bzw. legislative Kontrolle zu treffen.

Unter Umgehung demokratischer Kontrollinstanzen könnte die Regierung demnach in Zukunft für Öffentliches Land beliebig Nutzungslizenzen an Privatleute und Unternehmen vergeben und Ressourcennutzungs- Entscheidungen treffen. Das Gesetz hebt gleichzeitig jenen Passus des Forstgesetzes auf, der den Verkauf von Staatsland verbietet.

Premier Gorden Campbell verfolgt mit dem "Working Forest" Konzept das Ziel, die rechtliche Position der großen Holzkonzerne, die Lizenzen zum Holzeinschlag auf Staatsland haben, so weit zu stärken, dass der Wald de facto privatisiert wird. Die Lizenzen sollen in Zukunft quasi unumkehrbar sein, jedenfalls so sicher, dass jede Nutzungsänderung des Landes hohe Schadensersatzansprüche der Holzkonzerne gegen British Columbia rechtfertigen würde. Somit würden weitere Parks und Schutzgebiete in British Columbia unbezahlbar und Rückgabe von indianischem Land an die Ureinwohner im Rahmen von Landrechtsverhandlungen unmöglich.

Hintergründe:
Das komplexe Thema "working forest" ist auf der Website www.workingforest.org vom Wilderness Committee aufgearbeitet.


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12.09.2003
Quelle: Nuxalk Smayusta

Bella Coola Tal durch Großprojekte bedroht

Gesteinsabbau- und Tiefseehafen-Pläne wieder aufgewärmt

Die "No Cents" holding company plant einen Tiefseehafen im Bella Coola Fjord in Verknüpfung mit industrieller Rohstoffgewinnung für Märkte in den Ballungszentren der USA: Granittagebau, Kiesabbau und Trinkwasserabfüllung. Nachdem ihnen zwischenzeitlich der Investor (eine Goldabbaufirma) wegen des Widerstands der Nuxalk Indianer gegen das Projekt abgesprungen war, versucht "No Cents" nun einen neuen Anlauf, bei der sie Vertreter der Nuxalk Nation auf ihre Seite ziehen will.

Das Projekt bezeichnen sie dabei nicht gerade unbescheiden als "3rd gateway to the pacific ocean" (Drittes Einfallstor zum Pazifik - in B.C. neben Vancouver und Prince Rupert) und offenbaren dabei das Bedrohungspotential, das durch den Hafen für die Natur im gesamten östlichen Hinterland von Bella Coola ausgehen würde.

Einige Informationen zu den Gesteinsabbau- und Tiefseehafen-Plänen sind auf der Hintergrund-Seite über die Nuxalk zusammengestellt.


 

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13.08.2003
Quelle: Friends of Clayoquot Sound

Clayoquot Sound 10 Jahre nach Massenprotest immer noch bedroht

Internationaler Aktionstag mit Faxaktion

TOFINO - 1993, vor genau 10 Jahren war das Gebiet Schauplatz der bislang größten Proteste gegen Abholzung in Kanada: 12 000 Leute protestierten im Clayoquot Sound und 856 Personen wurden wegen friedlicher Blockade von Forststraßen verhaftet.

Der Clayoquot Sound gilt als spektakulärster Überrest des temperaten Regenurwalds auf der zu 75% abgeholzten Vancouver Island. Die internationalen Proteste und Boykotte von 1993 führten immerhin zum Schutz einer Urwaldtäler, sowie der Ausweisung des ganzen Gebiets als Biosphärenreservat. In dem Reservat ist jedoch auf einem Großteil der Fläche weiterhin "normale" Forstwirtschaft mit Einschlag von Urwäldern möglich.

Interfor plant Urwaldrodungen im Sydney Valley, der Pretty Girl Peninsula und den letzten Altholzresten in den Kennedy Flats, die den Clayoquot Sound mit dem Pacific Rim National Park verbinden. Der Holzkonzern hat sich dafür gerade einen neuen Zehnjahresplan von der Regierung genehmigen lassen, gegen den die Ureinwohner des Clayoquot Sound Sturm laufen.

Für den 13. August haben Umweltverbände zur internationalen Faxaktion aufgerufen - Adressat sind der Chef von Interfor und der Premierminister von British Columbia. Nähere Informationen findet man auf englisch auf der Website der Friends of Clayoquot Sound.


 

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24.07.2003
Quelle: Vancouver Sun

Reservate für Grizzlybären angemahnt

EU droht Einfuhrverbot für Grizzly-Trophäen aus Kanada an

Die Europäische Union hat ankündigt, dass die Einfuhrgenehmigung für Grizzlybären-Trophäen wieder gestoppt werden soll, falls British Columbia keine speziellen jagdfreien Reservate für die Grizzly Bären einrichtet.

Chris Genovali von der Raincoast Conservation Society sagte dazu, dass Jagdschutzreservate zwar ein positiver Schritt seien, zum Schutz der Grizzly Bären jedoch in wesentlich stärkerem Umfang Schutz der Bären-Lebensräume betrieben werden muss.


 

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25.06.2003
Quelle: Raincoast Conservation Society, AKU

Moratorium für einige Täler im Great Bear Rainforest verlängert

Kahlschlag im Urwald weiterhin verbreitet

VICTORIA - Die Regierung von British Columbia hat am 25.6.2003 das Ende Juni 2003 auslaufende Moratorium für die im Great Bear Rainforest Agreement verhandelten Gebiete um ein weiteres Jahr verlängert, um den Abschluss des 'land use planning'-Prozesses zu ermöglichen und eine bereits von den Umweltorganisationen angekündigte erneute Marktkampagne zu verhindern.

Für die betroffenen Urwaldtälern bedeutet das eine Galgenfrist bis zum 30. Juni 2004. Der Vorsitzende der Raincoast Conservation Foundation Ian McAllister fasst die Situation für den Victoria Times Colonist zusammen:
"Die Regierung hat sich abermals davor gedrückt die grundlegendsten Schritte für eine Unterschutzstellung des weltweit bedeutsamen Great Bear Rainforest zu implementieren. Sie hat den Einschlag nur kurzfristig verzögert. Kahlschlag und Zerstörung von Lachs-Habitaten bleiben im Great Bear Rainforest an der Tagesordnung und 7 Jahre 'land use planning'-Prozess haben noch kein einziges gesetzlich geschütztes Gebiet hervorgebracht."


 

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07.04.2003
Quelle: ForestEthics, Rainforest Action Network, Sierra Club, GP

Traurige Bilanz nach 2 Jahren Great Bear Rainforest Abkommen

Umweltgruppen vergeben schlechte Schulnoten

VANCOUVER - Kurz nach dem zweiten Jahrestag des Abkommens zum Great Bear Rainforest hat ein Bündnis von kanadischen Umweltgruppen die Umsetzung des Abkommens auf einer "Report Card" bilanziert - einer 10-seitigen Broschüre in der für die einzelnen Aspekte des Abkommens auch in kanadischen Schulnotenvergeben werden. Das Ergebnis ist beschämend für die Regierung von British Columbia. Insbesondere für den Bereich von Einschlagsplanung und Management musste ein F (quasi eine 6) vergeben werden.

Im Juni 2003 laufen die Einschlagsmoratorien für 1,5 Millionen Hektar Urwald ab und neue Kahlschäge drohen, obwohl der vom Abkommen geforderte Planungsprozess für die Landnutzung in diesen Gebieten noch nicht weit vorangeschritten ist.

Die 830 kB große Report Card (englisch) kann heruntergeladen werden unter:   www.savethegreatbear.org/PDF/ReportCard2.pdf


 

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Fotos:  Stephan Röhl

     

04.04.2003
Quelle: AKU

Symbolischer Kahlschlag im Hofgarten

Deutsche Papierfabriken beziehen weiterhin 20% ihrer Zellstoffimporte aus Kanadas Urwäldern
- VDP in Bonn ist Ziel von Protesten

BONN - Ein Bündnis von Waldschützern grenzte heute mit Markierungsbändern ("flagging tape") im Bonner Hofgarten einen symbolischen Kahlschlag ab. Die Bänder stammen von dem Holzkonzern INTERFOR, der trotz geltendem Einschlagstopp auf dem Land der Nuxalk Nation Urwälder zum Einschlag markiert hatte.

"So wie der Kahlschlag heute im Bonner Hofgarten rechtswidrig wäre, so ist auch der Einschlag auf unveräußertem Land der indigenen Bevölkerung in Kanada unrechtmäßig. Das indianische Volk der Nuxalk wehrt sich seit Jahren gegen die Abholzung ihres traditionellen Lebensraumes im Great Bear Rainforest, einem Urwaldgebiet an Kanadas Westküste. Sie wurden als rechtmäßige Besitzer weder gefragt noch informiert", so Waldreferentin Lydia Bartz von urgewald.

Ungeachtet der Landrechtsverletzungen und des Kahlschlags in Urwaldgebieten beziehen deutsche Papierfabriken ihren Zellstoff aus dem Great Bear Rainforest: "British Columbia ist eine der wichtigsten Herkunftsregionen für den in deutschem Zeitschriftenpapier eingesetzten Zellstoff" teilte der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) vor 2 Jahren - am 4. April 2001 - der Presse mit. Geändert hat sich daran wenig: Weiterhin bezieht der VDP ca. 20% seiner Zellstoffimporte aus Kanada.

Mit der Aktion im Hofgarten fordern die Umweltorganisationen den Verband Deutscher Papierfabriken auf:

  • in Zukunft kein Papier mehr zu verwenden, dessen Rohstoff aus Urwäldern oder Gebieten mit ungeklärten Landrechten stammt;
  • sich für den langfristigen Schutz des Great Bear Rainforest einzusetzen;
  • den Anteil von Altpapier in den Papierprodukten deutlich zu erhöhen.

Im Anschluss an die Aktion übergaben die Umweltverbände diese Forderungen und eine Resolution der Nuxalk Indianer an die Geschäftsführung des VDP. In dem Gespräch versicherte der VDP, die Probleme bei zukünftigen Treffen mit kanadischen Regierungsvertretern und Holzkonzernen anzusprechen.

> Presseerklärung, Pressefotos, und weitere Bilder stehen im
Download-Bereich zu Verfügung >


 

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Lachsfilets mit Warnhinweis im Superstore
Foto: Jutta Kill

 

 

 

 

     

05.03.2003
Quelle: Forest Action Network

Aquakultur-Lachs im Supermarkt gebrandmarkt

farmed and dangerous

VANCOUVER - In einer gemeinsamen Aktion haben Indianer der Nuxalk Nation sowie Mitglieder des Forest Action Network Farmlachsprodukte von Omega/PanFish in Filialen der Supermarkt-Kette Superstore gekennzeichnet. Die Aktivisten klebten Aufkleber mit dem Text "farmed and dangerous" (gezüchtet und gefährlich) auf die Verpackungen - sowohl um die Verbraucher zu warnen, als auch um die Supermarktkette zu eine Sortimentsänderung zu bewegen.

Omega/PanFish baut eine Zuchtstation für Junglachse und Lachs-Aquakulturen in den Fjorden des Great Bear Rainforest und gefährdet damit die Wildlachsbestände.


 

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18.02.2003
Quelle: WWF

Weltmeere für Aquakulturen geplündert

Report: Dramatische Überfischung zur Futterversorgung von Lachs- und Forellenfarmen

In der heute als PDF-Datei veröffentlichten Studie "Food for Thought: the Use of Marine Resources in Fish Feed" (sinngemäß übersetzt: "Gedankennahrung: Der Verbrauch von Meeres-Ressourcen für Fischfutter") präsentiert der WWF Norwegen erschreckende Zahlen zur Überfischung der Meere für die Fischmehl und Fischöl-Produktion zur Versorgung von Fischfarmen.

Die expandierende Aquakultur-Industrie züchtet hauptsächlich Raubfischarten, wie Lachse und Forellen, für deren Ernährung Fischmehl- und Fischöl-Produkte eingesetzt werden. So werden für die Erzeugung von 1 kg Zuchtlachs 4 kg Fischprodukte eingesetzt. Derzeit werden 70% der weltweiten Fischölproduktion und 34% des Fischmehls als Fischfutter eingesetzt - zwei Drittel davon für die Zucht von Salmoniden (Lachsen und Forellen). Der WWF erwartet in den nächsten 10 Jahren einen enormen Verbrauchs-Anstieg.

Fischmehl und Fischöl werden hauptsächlich von der Industriefischerei im Nordost Atlantik und entlang der Küste von Chile und Peru gefangen. Ein Drittel des weltweit gefangenen Fisches wird jährlich zu diesen Produkten verarbeitet. Bereits jetzt hat die wachsende Nachfrage nach Fischöl und Fischmehl bedrohliche Folgen für die Bestände von Sardinen oder Blauen Wittling. Die Überfischung solcher Arten, hat aber auch dramatische Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette, da diese Fische auch als Nahrung für frei lebende Speisefische wie Kabeljau und Heilbutt aber auch für Delfine, Orcas und Seevögel dienen.

"Lachs- und Forellenfarmen erhöhen den Fangdruck auf die Wildfischbestände, anstatt die Überfischung der Meere mindern", schlussfolgern die Autoren der Studie.

Download: www.panda.org/downloads/marine/foodforthoug.pdf


 

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15.01.2003
Quellen: AKU, FAN, Raincoast Conservation Society, Robin Wood

Protest: Keine neuen Fischfarmen

Internationaler Widerstand gegen Aquakulturen an Kanadas Westküste

An mehreren Orten weltweit protestierten heute indigene Völker und Umweltgruppen gegen die Expansion des Aquakultur-Business in die Fjorde des kanadischen Great Bear Rainforest.

 

   
HAMBURG:
Proteste gegen Lachs-
farmen bei der DnB.
Bankdirektor Jan Rognlid erhält Petitionen der Nuxalk, Heiltsuk und von einem Bündnis deutscher Umweltgruppen.

(Fotos:
AKU / Robin Wood)
     

DnB Hamburg 15.1.2003DnB Hamburg 15.1.2003

           

 

Folge der Massentierhaltung von atlantischen Zuchtlachsen in Käfigen in natürlichen Lachsgewässern ist die Ausrottung der Wildlachse durch entweichende Parasiten (Fischläuse) und entkommene Zuchttiere. Die Aquakulturen bedrohen somit akut die von den Wildlachsen abhängige traditionelle Lebensweise der Indianer.

Anlass der Demonstrationen ist der Bau einer Lachsaufzuchtanlage in Ocean Falls im Great Bear Rainforest im Stammesland der Heiltsuk und Nuxalk Indianer. Gegen den erklärten Willen beider Völker baut das Unternehmen Omega Salmon, Tochterkonzern der norwegischen Branchengröße Pan Fish, eine rund neun Millionen teure Lachsaufzuchtstation, die die Bestückung zahlloser geplante Aquafarmen an der Central Coast mit Junglachsen ermöglichen würde. Heiltsuk und Nuxalk fordern einen sofortigen Baustopp der Anlage.

 

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Hereditary Chiefs (Häuptlinge) der Nuxalk und HeiltsukDemo-Auftakt in Ocean Falls   OCEAN FALLS:
Demonstration der Heitsuk und Nuxalk Indianer an der Baustelle in Zeremonie- Gewändern
(Fotos: Jutta Kill)
           

 

Schwerpunkt der Proteste war die Baustelle in Ocean Falls selbst, wo Indianer der Heiltsuk, Nuxalk, Lummi und Swinomish First Nations zusammen mit Fischern aus Alaska, Anglern, Tourismusunternehmern und Umweltgruppen ihren Unmut kund taten.

Weitere Demonstrationen fanden statt in:

  • Hamburg - vor der DnB (Den norske Bank), einem Großaktionär von Pan Fish.
  • Vancouver - vor der norwegischen Botschaft
  • Cambell River auf Vancouver Island
  • Seattle - vor den Pan Fish North American Headquarters
  • Hongkong - vor Fischimporteuren

Weiter gehende Informationen zur Problematik von Aquakulturen stehen auf dieser Website im Abschnitt "Hintergrund" bereit.


 

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14.01.2003
Quelle: David Suzuki Foundation

Die Kettensägen kreischen weiter

Neuer Report zeigt: Der Great Bear Rainforest wird im großen Maßstab weiter kahl geschlagen

Trotz anderslautenden Beteuerungen von Regierung und Holzindustrie wird der Great Bear Rainforest auch 20 Monate nach dem Schutzabkommen weiterhin zerstört. Die Analyse von 227 Holzeinschlagsplänen ergab, dass in 72% der seit dem Abkommen durchgeführten oder geplanten Holzeinschläge fast alle Bäume entfernt wurden.

Auch ließen die Holzkonzerne nur bei vier Prozent jener Regenwald-Bäche und Flüsse, in denen Fische leben, Pufferzonen am Gewässerrand stehen.

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Text:  ArbeitsKreis nördliche Urwälder (AKU) nach Nachrichtenmeldungen aus den angegebenen Quallen

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