Hintergründe zum
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Update 2008Die Abholzung des Great Bear Rainforest erfolgt weiter im Eiltempo - Ingmar Lee wird in seinem Vortrag im November und Dezember 2008 neueste Bilder der Einschläge zeigen. |
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Update 2007Im Dezember 2007 wurden umfangreiche Erschließungspläne der Energiewirtschaft im Great Bear Rainforest bekannt. |
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Update Herbst 2006"So etwas habe ich in den letzten 16 Jahren nicht gesehen. Die Holzen jetzt ab, als ob es kein 'Morgen' mehr gibt",
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Der Deal vom 7.2.2006Februar 2006: Abkommen zu Great Bear Rainforest und North Coast wird von der Provinzregierung bestätigt. Nach 5 Jahren Verhandlungen wurde am 7. Februar 2006 von der Provinzregierung das Abkommen zum Great Bear Rainforest verkündet. Nicht unter diesem Namen, sondern als Ergebnis der Land and Resource Management Plan (LRMP) Verhandlungen für die Planungsgebiete "Central Coast" und "North Coast", die teilweise auch als Great Bear Rainforest bezeichnet werde. Die Abgrenzung des Great Bear Rainforest hat sich mit der Zeit verändert und wurde von einigen Umweltgruppen den regierungsamtlichen LRMP-Bezirken angeglichen.
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Status | Größe | % | Summe1 | Summe2 |
Bisherige Parks * | 4 430 Quadratkilometer | 6,9% | 27,2% 1,7 Mio ha |
31,9% 2,0 Mio ha |
Neue Schutzgebiete * | 13 000 Quadratkilometer | 20,3% | ||
Mining / No logging Zone | 2 970 Quadratkilometer | 4,7% | 72,8% 4,7 Mio ha |
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Ungeschützt | 43 600 Quadratkilometer | 68,1% | 68,1% | |
Gesamtlandfläche | 64 000 Quadratkilometer | 100% | 100% | 100% |
Grob gesagt ist also ein Drittel der Landfläche insgesamt geschützt bzw. ein Fünftel der Fläche neu geschützt. Die restlichen zwei Drittel sind zur forstlichen Nutzung freigegeben. Von den verbliebenen Urwaldflächen sind durch das Abkommen nur 34% mehr oder weniger geschützt; der Rest zur Zerstörung freigegeben. Da schon viele Urwälder in Sekundärwälder umgewandelt sind, ergibt sich aus dieser Zahl, dass die Schutzgebiete einen geringeren Waldanteil haben, als die ungeschützten Bereiche.
In den Entwürfen vom Abkommen 2001 und 2003 waren zahlreiche Urwaldtäler nur als Optionsgebiete oder als nicht näher erläutertes "Biodiversity Operating" gekennzeichnet. Viele von ihnen sind jetzt definitiv zu Schutzgebieten geworden und die meisten größeren intakten Urwaldtäler unter Schutz gekommen. Was fehlt, ist ein gesetzlicher Schutz der Urwaldreste jener Täler in denen schon Forststraßen und Kahlschläge existieren.
Von 64000 Quadratkilometer Landfläche (Wälder, Berge und Felsen, Gletscher, Flüsse + Mündungen, Moore) werden durch das Abkommen insgesamt 20400 Quadratkilometer mehr oder weniger geschützt (insgesamt heißt 4430 qkm bisherige Parks plus 13000 qkm neue Schutzgebiete plus 2970 qkm Zonen, in denen zwar Forstwirtschaft verboten, die Abholzung des Waldes für Bergbau und touristischen Großprojekte hingegen erlaubt ist). Die am Abkommen beteiligten Umweltverbände bezeichnen diese Flächen optimistisch als "No Logging Area", während die Provinzregierung den Begriff "Mining/Tourism Zone" verwendet und damit unverhohlen dem Bergbau (meist als Großtagebau) Priorität vor dem Urwald einräumt.
Auf den ungeschützten 43600 Quadratkilometern sichert das Abkommen die Vormachtstellung jener großen Forstkonzerne, die den Wald als Aktiengesellschaften mit dem Ziel der kurzfristigen Gewinnmaximierung nutzen.
Der Beginn der flächenhaften Umsetzung des seit 2001 anvisierten 'ecosystem based management' (EBM) für eine ökosystemverträgliche Holznutzung wurde auf 2009 verschoben und im Abkommen nicht präzisiert, obwohl ausreichend Vorarbeit durch die Expertengruppe Coast Information Team geleistet wurde.
Da das Abkommen nur wenige Urwaldreste in den bereits in Abholzung befindlichen Tälern und Wassereinzugsgebieten schützt, wurde der Schutz dieser für die Erhaltung von Tierarten so wichtigen Waldstücke auf das EBM verlagert und nicht verhandelt. Das Abkommen liefert aber keinerlei Instrument, dass gewährleistet, dass die Holzkonzerne während der weiteren Verhandlungen diese Waldreste schützen oder überhaupt ihren Schutz akzeptieren.
Die David Suzuki Foundation schätzt den zukünftigen Holzeinschlag für das Gebiet des Abkommens auf 2,5 bis 3 Millionen Kubikmeter Holz pro Jahr - über drei Viertel davon kommt aus Urwäldern.
CIT (Coast Information Team) nennt sich das Expertengremium, dass die Provinzregierung während der LRMP-Verhandlungen zur wissenschaftlichen Beratung bestellt hat. Das CIT hat von 2001 bis 2004 in einem Handbuch umfassende Empfehlungen für eine wenigstens in Teilen verträgliche Forstwirtschaft aufgestellt (ecosystem based mangement - EBM). Ziel war eine Übernahme dieser forstlichen Handlungsempfehlungen in rechtsverbindliche Regelungen.
Doch nur sehr wenige Punkte davon wurden in das Abkommen aufgenommen. Das Handbuch ist weiterhin unverbindlich. Regierung und Forstindustrie haben mit Zustimmung der am LRMP beteiligten Gruppen Änderungen in der Forstwirtschaft auf die lange Bank geschoben. Die Empfehlung des CIT, die zum Einschlag genehmigte Holzmenge ("allowable annual cut") nach ökologischen Kriterien zu bemessen hatte keine Chance auf Umsetzung. Forstliche Nachhaltigkeit im Great Bear Rainforest ist von Holzkonzernen und Provinzregierung nicht erwünscht.
Das CIT hat außerdem untersucht, wie viel Wald geschützt werden muss, um sechs Leitarten des Great Bear Rainforest das Überleben zu sichern: Das Team kam zur Forderung von ca. 44 bis 70% der Fläche (genauer differenziert nach Art der Lebensräume), wobei die 44 Prozent für einen "high risk" Schutz stehen - ein hohes Risiko, ob diese Quote der Art einen langfristigen Überlebensschutz bietet. Durch das Abkommen von 2006 werden hingegen nur etwa 30% der Habitate von Grizzly, Marmelalk, Wolf und Schwanzfrosch geschützt.
Die am Abkommen beteiligten Umweltorganisationen Forest Ethics, Greenpeace und Sierra Club of B.C. sehen das Abkommen genauso wie der Forstkonzerne als großen Erfolg. Greenpeace Deutschland verklärt die Zustimmung seiner Organisation zur Nutzung von 68% des Great Bear Rainforest mit dem irreführenden Titel "Kanada: Regenwald des Großen Bären endlich geschützt" (siehe Abbildung unten).
Die Pressemitteilungen in Kanada waren da etwas differenzierter, haben aber auch dort zu Zeitungsmeldungen geführt, dass nun "alles geschützt" sei.
neun Jahren abzuschließen formulierten Greenpeace Deutschland und Schweiz ihre Pressemitteilung vom 7.2.2006 missverständlich - jedenfalls für den flüchtigen Leser, der keine weiteren Informationen anfordert. Eine Zahl, die die genannten 1,8 Mio Hektar in Verhältnis zur Gesamtgröße der Gebietes setzt wurde offenbar bewusst vermieden. |
Nicht direkt am Abkommen beteiligte Umweltorganisation in Kanada äußerten sich da kritischer. Wilderness Committee, Raincoast Conservation Society und David Suzuki Foundation lobten die Regierung einhellig für die Schaffung von neuen Schutzgebieten als ersten Schritt, wiesen aber deutlich darauf hin, dass die geschützte Fläche bei weitem nicht ausreicht. Das Wilderness Committee fordert, das Konzept von 1/3 Schutz auf alle andere Gebiete im Süden der Provinz British Columbia auszudehnen, um dort die Urwaldzerstörung zu stoppen.
Allgemein herrscht bei kritischen Beobachtern in Presse und Umweltgruppen Verwunderung über den Optimismus, den Greenpeace, Sierra Club und Forest Ethics in Bezug auf das geplante Ecosystem Based Management (EBM) an den Tag legen - denn:
Das Abkommen soll laut Provinzregierung eine stärkere Einbeziehung und Beteiligung der First Nations in der Landbewirtschaftung bringen. Für ein Bewertung dieser Behauptung stehen AKU bisher zu wenig substanzielle Informationen zur Verfügung. Der genaue Wortlaut des Abkommens ist noch nicht veröffentlicht.
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Status | Größe | % | Summe1 | Summe2 |
Bisherige Parks | 4 430 Quadratkilometer | 6,9% | 27,2% 1,7 Mio ha |
31,9% 2,0 Mio ha |
Neue Schutzgebiete | 13 000 Quadratkilometer | 20,3% | ||
Mining / No logging Zone | 2 970 Quadratkilometer | 4,7% | 72,8% 4,7 Mio ha |
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Ungeschützt | 43 600 Quadratkilometer | 68,1% | 68,1% | |
Gesamtlandfläche | 64 000 Quadratkilometer | 100% | 100% | 100% |
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Kommentare 2006
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Texte und Informationen zur Entwicklung des Abkommens von 2001 bis 2005 finden Sie >>> hier <<< |
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