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Urwaldrest im Elaho Tal

       
     

 

   

 

Elaho Valley / Stoltmann Wilderness

 

       
           

Schneebedeckte Berge  umschließen das Elaho-Tal

Nur 200 Kilometer von Vancouver entfernt liegt der größte Regenwaldrest des "Lower Mainland" - des südwestlichen Festlands von Britisch Kolumbien. Die Stoltmann Wilderness ist eine 2000 Quadratmeter große Bergwildnis voller Gletscher, Schneefelder, Felsen und Bergwiesen, Wildbächen und Urwäldern.

Anfang der 90er Jahre kundschaftete der Naturschützer Randy Stoltmann das obere Elaho-Tals und seine Seitentäler aus und schlug die Unterschutzstellung vor. Das Wilderness Committee benannte das Gebiet nach seinem Tod 1994 als "Stoltmann Wilderness". Verschiedene Umweltgruppen versuchen lange mit wenig Erfolg, die Zerstörung der fantastischen Urwälder durch den Holzkonzern Interfor zu stoppen.

 

 

 

       
Douglasie im Elaho-Urwald   Mächtige Douglasie und Hemlock-Tannen im Elaho-Urwald   Riesenlebensbaum (=Rotzeder) mit Höhlung, wie sie Bären nutzen
     

 

Regenurwälder mit gigantischen, uralten Douglas-Tannen gibt es kaum mehr in Nordamerika, denn ihr Holz ist als Bauholz besonders begehrt. Die schönsten verbliebenen Douglasien-Haine Kanadas stehen im Elaho-Tal der Stoltmann Wilderness und wurden bis zum Herbst 2000 durch Interfor abgeholzt. Die Fotos oben stammen von 1997 aus Bereichen, in denen Interfor 1999 und 2000 kahlgeschlagen hat.

 

         
Regenurwälder auf den reichen Vulkangesteins- Ebenen der Täler in der Stoltmann Wilderness sind der Schlüssel zum Vorkommen von:

700 Schwarzbären,
8 Grizzlies (südwestlichster Bestand),
8 Wölfen und
15 Pumas.



Interfor drang bis vor kurzem mit Kahlschlägen immer weiter talaufwärts vor.

Die Folgen für die Flora und Fauna der Wälder und Gewässer sind entsprechend verheerend.
     

Elaho Canyon und Regenurwald auf Lava-Plateaus

Ca. 3jähriger Interfor Kahlschlag im Elaho Tal

 

 

 
Lagekarte mit Schutzgebietsvorschlag  (rot)

Nur zwei Prozent der Stoltmann Wilderness sind nutzbare Wälder.

Gerade sie sind für die Tierwelt der Berge unverzichtbarer Lebens- und Überwinterungs-Raum, der durch den Kahlschlag zerstört wird.

 

Elaho Fluss und Sims Creek  Seitental

 

Nachdem Information der Öffentlichkeit allein den Einschlag nicht stoppte, begannen Umweltorganisationen 1997 mit gewaltfreien Blockaden der Forststraßen im Sims Creek Tal und 1999 und 2000 im oberen Elaho Tal.

Interfor schickte darauf gewalttätige Holzfäller mit Dienstfahrzeugen, die 3 Leute schwer verletzten.
Die Regierung von Britisch Kolumbien schloss Öffentlichkeit und Presse aus dem Gebiet aus und entsandte die Polizei und ihren schärfsten Richter. Er verhängte Haftstrafen von 1 Jahr ohne Bewährung für das Sitzen auf einer öffentlichen Forststraße unter anderem an eine 72jährige Großmutter. Scharfe internationale Kritik führte nach etwa einem halben Jahr zu einem Wiederaufrollen des Prozesses und Reduzierung der Haftzeit.

Seit April 2001 ist der verbliebene Wald im oberen Elaho Tal als Folge der Proteste geschützt. Den letzten Hain mit den gigantischen Douglasien hat Interfor allerdings 2000 eingeschlagen.

 

Die Regierung von B.C. hatte 1996 jene Teilbereiche des Gebietes unter Schutz gestellt, die kein nutzbares Holz enthalten. Sie hat die ökologisch wertvollen Waldbereiche zum Einschlag freigegeben, wie etwa das Sims Creek Tal, mit seinen gewaltigen Rotzedern.

 

 

Informationen finden Sie auf Englisch im Archiv vom
Western Canada Wilderness Committee
bei Eingabe des Suchbegriffs "Stoltmann Wilderness".

 

 


Text:  ArbeitsKreis nördliche Urwälder (AKU)    -    Fotos:  © Philipp Küchler


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