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Trendwende in der Garrigue


 
 
 
 Bald eine Steinwüste mit verkohlten Stümpfen?
 
Zur Kiefern-Aufforstung umgepflügte Garrigue
Empfindlicher Boden der Karstplateaus wurde zur Aufforstung von feuergefährdeten Kiefern-Monokulturen umgebrochen.
 
 
 
     


Jahrtausendelange menschliche Holz- und Weidenutzung hat aus den einst reichen Laubwäldern des Languedoc die Busch- und Steppenlandschaft der Garrigue entstehen lassen. Degradierend auf die Waldvegetation wirkte insbesondere die Kombination von Holznutzung, anschließender Beweidung und Abschwemmung des Waldbodens.

Lässt der menschliche Einfluss nach, können die Selbstheilungsprozesse des Waldes ungestört ablaufen. Es entwickeln sich Buschwälder und ganz langsam wieder höhere Wälder - wenn genug Boden übrig ist.

 
 
 
 
 
 
 
                         
 
 
 


Durch die Entvölkerung und Landflucht auf den Karsthochflächen im 20. Jahrhundert setzte vielerorts die Regeneration der Vegetation ein. In den letzten 10 Jahren überwogen jedoch wieder die degradierenden land- und forstwirtschaftlichen Eingriffe:

  • Der hohe Preis für gutes Kaminholz in den Städten führte zusammen mit EU-Subventionen für den Forstwegebau zu neuen Kahlschlägen in den nachgewachsenen Eichen-Niederwäldern.

  • Die subventionierten Forstwege werden mit Bulldozern in die Hänge geschoben. Erosion ist die Folge. Nebenbei ermöglichen sie (Vogel-) Jägern die Zufahrt per Geländewagen in Gebiete, die vorher nur mühsam zu Fuß erreichbar waren.

  • Stellenweise wurden mit hohen staatlichen Subventionen die Wälder und Gebüsche umgepflügt, um standortfremde Schwarzkiefern und Zedern aufzuforsten, die extrem waldbrandanfällig sind.

  • Großflächige Beweidung mit Rindern und Pferden statt der traditionellen Schafbeweidung zerstört die Pflanzendecke. Zum Teil werden auch die Kahlschläge beweidet.
 

Kahlschläge im Bueges-Tal

 
 

Steineichen zu Kaminholz zersägt

 

Kiefern-Aufforstung

 
 
Subventionen für den Forstwegebau ermöglichen den Umstieg auf Großkahlschläge im Steineichenwald (oben.)
Ebenfalls subventioniert ist das Umpflügen (links) und Aufforsten mit Schwarzkiefern.
 

Kahlschäge Bueges-Tal

 
Kahlfraß nach dem Kahlschlag:   Besorgniserregend schnell wachsen die Kahlschläge
(Pfeile) in den Wäldern des Buèges-Tals. Aus den Stockausschlägen der Eichen
würden sich abermals Niederwälder regenerieren, wenn da nicht die flächige
Beweidung mit Rindern als neues Problem in der Region hinzukommen würde.
 
 
 
     

 

Der Weltklimawandel führt offenbar zu deutlich trockeneren Sommern im Mittelmeergebiet, so dass eine abermalige Regeneration der abgeholzten Niederwälder in trockenen Lagen fraglich ist.

 

 
 
 
 
 
 
 
     

Auf dem Ranquas wird als Alternative zu den oben aufgeführten Bewirtschaftungs-Trends beispielhaft gezeigt, wie eine naturverträgliche Land- und Forstwirtschaft auf dem Karstplateau aussehen kann.

Statt mit Rindern erfolgt die Fleischerzeugung mit robusten Blackface-Schafen. Der naturnahe Wald wirft hier nachhaltig Holzprodukte für verschiedene Zwecke ab (Pilzzucht, Holzkohle, Brennholz) ohne Kahlschlag und ohne standortfremde Nadelholzpflanzung.

 
 
 
 
 
 
 
                         
 
 
 

Text:  Horizons Séranne / KNU    -    Fotos:  © Philipp Küchler


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