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Waldverbraucher Deutschland

 

 

 

Ein großer Teil des in British Columbia eingeschlagenen Holzes ist für die Papier- und Zellstoffproduktion bestimmt. Kanada ist weltweit größter Exporteur von Zellstoff. Hauptabnehmer sind derzeit USA (45%) und China (19%), wobei Holz und Zellstoff aus British Columbias Regenwäldern in höherem Maße über den Pazifik nach Asien verschifft wird. Vieles davon kommt anschließend als fertiges Produkt (Bücher, Anleitungen, Verpackungen) zu uns und tauch in keinen Holz- und Papierimportstatistiken auf.

Die deutschen Papierhersteller beziehen nur etwa 20% ihres Zellstoffs aus heimischer Produktion. 80% des gesamten Zellstoffs werden importiert. Beim reissfesteren Sulfatzellstoff, der viel für grafische Papiere eingesetzt wird, sind es sogar 94% Importware. Zwar halbierten sich die Direktimporte von Zellstoff und Papier aus Kanada im Zeitraum 2004 bis 2008 und betragen aktuell nur 6 % der Zellstoffimporte.

Doch erreicht uns kanadischer Urwald in steigendem Maße über Finnland (finnische Papierfabriken importieren direkt aus Kanada), die Niederlande (Umschlag im Hafen Rotterdam, 12% der deutschen Sulfatzellstoffimporte) und China (2008 kamen allein 41700 Tonnen Bücher direkt aus China und Hongkong in hiesige Buchläden - Tendenz steigend ; China bezieht über 25% seiner Zellstoffimporte aus Kanada - weit dahinter folgen Importe aus Indonesien, Brasilien, Russland).

 

Urwälder sind zu schade, um als Zeitschrift, Windel, Büropapier oder Verpackung zu enden!
Foto: Zellstoff-/Papier-Bahnen

Für die Herstellung der Endprodukte werden in der Regel Zellstoffe aus unterschiedlichen Herkunftsländern gemischt.
So können wir in Deutschland sicher sein, mit fast jeder Zeitschrift, Massendrucksache, mit jedem Schreibpapier, Reiseprospekt, Klopapier und jeder Wegwerfwindel aus neuen Fasern ein Stück original kanadischen Regenwald in der Hand zu halten.

 

 

Alternativen gäbe es schon - nur würden sie die Gewinne der papierverarbeitenden Industrieaktionäre hierzulande schmälern oder am heiß umkämpften Zeitschriftenmarkt zu teurerem "Lesevergnügen" führen - und welcher Verlag geht ein solches Risiko schon gerne ein?
Dann schon lieber ein bisschen Urwald weniger...

 

 

 


Text:  ArbeitsKreis nördliche Urwälder (AKU)    -    Foto:  Unbekannt


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