Ein Besuch im
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Wolkenfront auf Wolkenfront wird vom Aleuten-Tiefdruckgebiet über den
nördlichen Pazifik nach Osten geschickt. Die feuchtegesättigten Luftmassen
regnen sich an den steil aufragenden Gebirgen der Westküste Nordamerikas
ab und liefern damit die Lebensgrundlage für die faszinierenden Regenwälder
der gemäßigten Breiten - die temperaten Regenwälder. |
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Steile Küsten-
Gebirge, wie hier an der kanadischen Pazifikküste begünstigen das Regenwald-Wetter der temperaten Klimazone |
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Wer diese Wälder betritt, wird unweigerlich ins Staunen geraten:
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Überall glitzern
Wassertropfen, die sich nach und nach zu klaren Bächen und Flüssen vereinen. Kühl und feucht ist die Luft, mit süßlichem Geruch vermodernden Holzes. Jeder Schritt, jedes Geräusch wird gedämpft durch das überall wuchernde Grün |
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Auch WissenschaftlerInnen sind begeistert von der Vitalität und
Vielfalt der temperaten Regenwälder. |
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Eine lange Vegetationsperiode und das seltene Auftreten von großflächigen Störungen durch Feuer oder Insekten sind Gründe für ungehindertes Wachstum über viele hundert, ja tausend Jahre. Daher ist hier die Biomasse pro Fläche größer als irgendwo sonst auf unserem Planeten. Der hohe Anteil von Totholz und abgestorbenen Pflanzenteilen ist von entscheidender Bedeutung für die Nährstoffkreisläufe der temperaten Regenwälder.
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Das langsam verrottende Holz großer Bäume bietet Nahrung und Lebensraum für Nacktschnecken, Fledermäuse, Pilze und zahllose andere Lebewesen. Gleichzeitig dient es als Wasserspeicher und "Nährmutter" für junge Bäume. |
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![]() Marmelalk
(Marbled Murrelet)
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In der mächtigen Rohhumusauflage des Bodens zersetzen Pilze und Bakterien die abgestorbene Biomasse und wandeln sie um in für Pflanzen verfügbare Nährstoffe. Typisch für die Urwälder ist ein kleinräumiges Mosaik aus den vielfältigsten Lebensräumen. Die jeweiligen Artenzusammensetzungen sind abhängig von den Standortbedingungen - Bodenbeschaffenheit, Mikroklima und Exposition - und die Altersstufen der Pflanzengesellschaften (Sukzessionsstadien) variieren von Ort zu Ort. Waldboden, Stammbereich und Kronenschicht bilden die vertikale Untergliederung dieses hochkomplexen Lebensraumes. Diese Vielfalt der Lebensräume bietet ausreichend ökologische "Nischen" für hochspezialisierte Arten. Der Marmelalk etwa, eigentlich ein Seevogel, brütet hier ausschließlich auf den moosgepolsterten Ästen alter Bäume, der Pazifische Riesensalamander sucht seine Nahrung in den zahlreichen Bächen und Tümpeln, und die Rotrücken-Spitzmaus lebt ihr ganzes Leben im Kronenbereich alter Douglastannen. Viele derartige Tier- und Pflanzenarten können nur in ungestörten und intakten Wäldern leben und überleben. Ein Urwald ist keineswegs das Endstadium eines Waldes mit überalterten absterbenden Bäumen, wie von der Holzindustrie immer gerne behauptet wird. Er befindet sich vielmehr im Gleichgewicht aus Wachstum und Zersetzung, das von der kleinräumigen Vielfalt und Dynamik aller Lebewesen getragen wird. |
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