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Renaturierung

 

 
 
 
 
 
 
     

Die Genehmigung für den Abbau von oberflächennahen Rohstoffen ist seit den 60er Jahren mit der Verpflichtung zur Rekultivierung verbunden.

Mit "Rekultivierung" ist ursprünglich die land- und forstwirtschaftliche Wiederinkulturnahme ehemaliger Abbauflächen gemeint. Praktisch bedeutet es das Aufbringen von Abraum und Erde, auf der dann entweder Landwirtschaft betrieben wird, oder Wirtschaftswald entstehen soll. Trotz überlegter Auswahl von Pioniergehölzen haben die Pflanzen in Gipskarst-Steinbrüchen größte Schwierigkeiten, auf dem unbelebten Boden anzuwachsen. Zudem ist das nachträglich aufgebrachte Abraum- und Bodenmaterial wehgen der schweren Transportfahrzeuge oft verdichtet und damit stauend. Auf vielen Rekultivierungsflächen kann man sehen, wie kleine Buchen und Fichten - in Reih und Glied gesetzt - langsam vor sich hin vertrocknen (z.B. am Kranichstein bei Neuhof / Bad Sachsa).

 

 
 
 
 
Renaturierter Gipssteinbruch am Hellenberg bei Osterode. Firma Rigips/BPB
 
Renaturierter Gipssteinbruch am Lichtenstein bei Osterode. Firma Rigips/BPB  
 
 
 
 
 
 
     

 

Der Begriff "Renaturierung" suggeriert dem unkritischen Betrachter ein "zurück zur Natur". Bei "Renaturierungen" steht nicht mehr die geplante land- und forstwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund, sondern die "naturnahe" Biotopgestaltung.

Wenn gegenüber der klassischen Rekultivierung Felswände offen zugänglich bleiben und Sukzessionsflächen sich selbst überlassen werden, ist "Renaturierung" auch eine gute Möglichkeit unter dem Deckmantel des Naturschutzes Kosten zu sparen. Pauschal kann für die Karstlandschaft Südharz gesagt werden, dass der Abbau hier immer wertvollste Urlandschaften (Wälder, natürliche Felsen, Höhlen, Gewässer) oder alte Kulturlandschaften (artenreiche Wiesen und Trockenrasen) zerstört, deren hoher ökologischer und touristischer Wert durch keine Renaturierung mehr wieder hergestellt werden kann. Es mag in Gebieten, in denen Gips oder anderes Gestein auf monotonen Ackerflächen im Tagebau gewonnen wird, ein Steinbruch nachher eine "ökologische Bereicherung" der Landschaft sein. Aber sie wird dann eine landwirtschaftliche Nutzung (Rekultivierung") ausschließen und selbst die ökologische Aufwertung ddieser Äcker durch einen renaturierten Steinbruch wird in der Regel keine touristische Auswertung der gegend darstellen!

Mit dem Motto "Naturpark Steinbruch" wirbt die Firma Heidelberger Zement in Thüringen für ihre Abbauvorhaben und um das Vertrauen der Bevölkerung. Ein Mitarbeiter dieser Firma brachte es kenntnisreich auf den Punkt: "...denn der Gipskarst ist ja eigentlich erst durch die Gipsindustrie entstanden."

 
 
 
 
 
 
 
                         
 
 
 


Text: KNU / Naturfreunde Niedersachsen / Stephan Röhl    -    Fotos:  © KNU / Stephan Röhl

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